Musikpreis Grammy: Jury schließt Preise für KI-Musik aus

    Grammys nicht für KI-Musik:Kunst bitte nicht künstlich

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    Die Jury der Grammy-Awards präzisiert die Regeln für die Vergabe des Musikpreises. Sie will keine Awards für Musik verleihen, die von künstlicher Intelligenz produziert wurde.

    "Kollegin KI übernimmt": links eine Figur in Menschengestalt in warmen rot-gelb Tönen mit erhobenen Pinsel vor einer Leinwand, auf der ein Maschinenmensch in blau-grün-lila Farbtönen zu sehen ist, der auch wieder einen Pinsel in der Hand hält. Beide Figuren gucken sich an.
    Die begehrten Grammy-Awards sollen nur an "menschliche Schöpfer" gehen.
    Quelle: ZDF/ZDF/ [M] Janin Renner mit KI Stable Diffusion

    Für die Verleihung der Grammys sollen angesichts der gehäuften Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) im Pop neue Regeln gelten. "Nur menschliche Schöpfer" kämen künftig für die begehrtesten Musikpreise der Branche infrage, teilte die zuständige Recording Academy am Freitag mit.

    Ein Werk, das keine menschliche Urheberschaft umfasst, ist in keiner Kategorie zulässig.

    Recording Academy, Grammy-Jury

    Erst im Mai war bei einer Kuratoriumssitzung der Academy festgelegt worden, dass Werke mit KI-Elementen noch erlaubt seien, solange ein "menschlicher Schöpfer" auf "bedeutsame" Weise zur Musik oder zum Text beigetragen habe.
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    Beatles veröffentlichen Song mit KI-Hilfe

    Erst am Dienstag verkündete Paul McCartney, dass dank KI ein "letzter Beatles-Song" entstanden sei. Mithilfe der Technik sei die Stimme des 1980 gestorbenen John Lennon aus einem alten Demo-Tape extrahiert worden. McCartney bezeichnete KI als "irgendwie unheimlich, aber aufregend." Man werde einfach schauen müssen, wohin es führe.
    Neben der neuen KI-Regelung gab die Recording Academy bekannt, dass es auch umfassende Änderungen bei anderen Preiskategorien gebe: Um sich eine Nominierung in der Sparte Album des Jahres zu sichern, muss ein Künstler oder eine Künstlerin mindestens 20 Prozent des Werkes geschaffen haben. Dies schließe alle Mitwirkenden, Songwriter, Produzenten, Tontechniker und alle anderen für Aufnahme und Mix zuständigen Experten ein.
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    Grammy-Academy verkündet weitere Änderungen

    Die neue Regelung unterschied sich von einem Beschluss aus dem Jahr 2021, wonach jeder oder jede, die an einem Album mitgewirkt haben, eine Nominierung erhalten können. Die Zahl der für die "Big-Four"-Kategorien zugelassenen Anwärter - bester neuer Künstler, bestes Album, bester Song und beste Aufnahme des Jahres - wird von zehn auf acht Nominierte gesenkt.
    Zudem hob die Recording Academy eine Vorschrift zum besten Musikfilm auf: Um hier nominiert zu werden, mussten bisher 50 Prozent des dokumentarischen Bildmaterials musikalische Darbietungen umfassen. Diese Regel fällt nun weg.
    Quelle: dpa
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