Fund in Südengland:Seltener Hai an Küste gespült - Kopf geraubt
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Forscher sind fasziniert von einem unerwarteten Fund in Südengland. Dort wurde ein seltener Schildzahnhai entdeckt. Das Problem: Trophäenjäger haben den Kopf des Kadavers geraubt.
Ein Schildzahnhai ist an die Küste Südenglands angespült worden. (Hier im Bild: Silhouette eines Weißspitzen-Hochseehais)
Quelle: Imago
Nach dem Fund eines seltenen Hais an einer Küste in Südengland ist ein Interessenskonflikt um die Überbleibsel des Tieres entbrannt. Der Kadaver des Schildzahnhais war am Wochenende an einem Strand der Grafschaft Hampshire angespült worden.
Kurz darauf beraubten mutmaßlich Trophäenjäger ihn seines Kopfes sowie seiner Rückenflosse, wie die Zeitung "Telegraph" berichtete. Anwohner hatten den knapp zwei Meter langen Hai am Samstagmorgen entdeckt, viele Bilder kursierten in den sozialen Medien.
Haie sind auch vor belebten Stränden aktiv, das haben Forschende aus Miami herausgefunden.04.09.2022 | 1:29 min
TV-Moderator schaltet sich in Suche ein
Da Schildzahnhaie zu den bedrohten Arten zählen, sind Wissenschaftler daran interessiert, die fehlenden Körperteile zu untersuchen, um Rückschlüsse auf die ungewöhnliche Reise des Hais ziehen zu können.
Der britische TV-Moderator Dan Snow schaltete sich auf Twitter in die Debatte ein. "Wenn Sie den Kopf mitgenommen haben, melden Sie sich bitte, lassen Sie die Wissenschaftler einen Blick darauf werfen und dann können Sie ihn behalten", schrieb er.
Tweet von Dan Snow
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Autopsie könnte Aufschluss über Reise des Hais geben
Der gemeinnützigen Organisation Shark Trust zufolge könnte eine Autopsie Auskunft darüber geben, wie der Hai nach Hampshire gelangte.
Üblicherweise treiben sich Schildzahnhaie nicht an der Südküste Englands herum, sondern unter anderem in der Biskaya - einer Atlantik-Bucht vor Westfrankreich und Nordspanien - sowie im Mittelmeer.
Bestand der Schildzahnhaie drastisch reduziert
Dem "Telegraph" zufolge hat sich der Bestand Schildzahnhaien in europäischen Gewässern in den vergangenen 60 Jahren um rund 80 Prozent verringert, vor allem aufgrund von Überfischung.
Die Zoological Society of London will nun zunächst den restlichen Kadaver untersuchen.
Quelle: dpa