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Ungeklärter Mordfall:Neuer Prozess um Amanda Knox in Italien
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Neun Jahre nach dem Freispruch der Amerikanerin Amanda Knox im Mordprozess befasst sich die italienische Justiz erneut mit dem Fall. Es geht um den Vorwurf der Verleumdung.
Amanda Knox im Interview bei "NBC News Today".
Quelle: ZDF/NBC NewsWire
Mehr als 15 Jahre nach dem Mord an einer britischen Austauschstudentin in Italien hat ein neuer Prozess um die damals hauptverdächtige und später freigesprochene Amerikanerin Amanda Knox begonnen.
In Perugia beschäftigt sich seit Mittwoch ein Berufungsgericht mit der Frage, ob eine andere Verurteilung der inzwischen 36-Jährigen rechtens war. Dabei ging es um Verleumdung: Knox hatte nach ihrer Festnahme einen Barmann der Tat beschuldigt und war deshalb zu drei Jahren Haft verurteilt worden. Inzwischen lebt sie wieder in den USA. Dem Auftakt des neuen Prozesses blieb sie fern.
Knox war vorgeworfen worden, 2007 mit ihrem damaligen Freund ihre britische Mitbewohnerin Meredith Kercher ermordet zu haben. Die damals 20-jährige Knox geriet schnell unter Verdacht und wurde wenige Tage nach dem Fund der Leiche verhaftet. Sie wurde zu 26 Jahren und in zweiter Instanz zu 28,5 Jahren Haft verurteilt. Letztlich hob Italiens oberstes Gericht die Verurteilung aber 2015 auf. Der Fall hatte auch in den Jahren danach rund um die Welt Schlagzeilen gemacht.
Amanda Knox will Freispruch vom Vorwurf der Verleumdung
Das Urteil wegen Verleumdung blieb zunächst bestehen, wurde dann aber 2019 vom Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg ebenfalls gekippt, da die Rechte von Knox während der langen Verhöre ohne Anwalt und ohne Dolmetscher verletzt wurden.
Mit dem neuen Prozess will Knox nun einen völligen Freispruch durch die italienische Justiz auch von den Verleumdungsvorwürfen erreichen. Wird die mittlerweile 36-Jährige freigesprochen, könnte damit auch der letzte rechtliche Aspekt in dem Justizdrama zu den Akten gelegt werden.
Damals war sie schuldig gesprochen worden, in einem Polizeiverhör einen befreundeten Barmann belastet zu haben, obwohl sie um dessen Unschuld wusste. Die US-Amerikanerin begründete ihre Falschaussage damit, nach dem Fund der Leiche unter Schock gestanden zu haben und von der Polizei geschlagen worden zu sein.
Knox lebt und arbeitet als Aktivistin und Podcasterin
Wer die junge Britin damals in Perugia ermordete, ist bis heute nicht geklärt. Wegen Beihilfe zum Mord wurde ein damals 20-jähriger Mann verurteilt, dessen Fingerabdrücke am Tatort gefunden worden waren. Er ist inzwischen wieder auf freiem Fuß. Dennoch wurden vor allem in Italien immer wieder Zweifel laut, ob Knox nicht doch an der Tat beteiligt gewesen sein könnte.
Der Fall Amanda Knox war später Grundlage für mehrere Bücher, Filme und auch für eine Serie. Knox hat mittlerweile zwei Kinder und widmet sich seit ihrer Rückkehr in die USA als Aktivistin und Podcasterin Themen wie Strafrechtsreformen und erzwungenen Geständnisse. In Kürze soll eine Miniserie über ihren Kampf mit der italienischen Justiz erscheinen, bei der Monica Lewinsky als Produzentin fungierte.
Quelle: dpa, AP
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