Niederlande: Geiseldrama beendet - Verdächtiger festgenommen

    Verdächtiger festgenommen:Niederlande: Alle Geiseln in Ede frei

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    Das Geiseldrama in der niederländischen Stadt Ede ist unblutig beendet worden: Alle vier Geiseln sind frei, ein Verdächtiger wurde festgenommen. Sprengstoff fand die Polizei nicht.

    Spezialkräfte der niederländischen Polizei nehmen den Geiselnehmer in der Stadt Ede fest.
    Die Geiselnahme in der niederländischen Stadt Ede ist beendet und der Täter festgenommen worden. Er hatte in einem Café mehrere Menschen in seine Gewalt gebracht.30.03.2024 | 0:18 min
    Eine Geiselnahme in der Stadt Ede nördlich von Arnheim in den Niederlanden ist zu Ende. Der Täter ergab sich am Samstagmittag und wurde festgenommen. Die Polizei erklärte im Online-Dienst X:

    Die letzte Geisel wurde soeben freigelassen, eine Person wurde festgenommen.

    Polizei der Provinz Gelderland

    Kurz zuvor hatte die Polizei mitgeteilt, drei Menschen seien freigelassen worden. Ein mit Messern bewaffneter Mann hatte stundenlang vier Geiseln in einem Café in seiner Gewalt gehabt.
    Auf Videos war zu sehen, wie der maskierte Mann mit erhobenen Händen das Gebäude verließ und abgeführt wurde. Laut Staatsanwaltschaft ist er der Polizei bekannt und vorbestraft. Derzeit gebe es "keine Hinweise auf einen terroristischen Akt".

    Geiselnehmer bedrohte Café-Mitarbeiter mit Messern

    Oberstaatsanwältin Marthyne Kunst sagte auf einer Pressekonferenz, der Tatverdächtige habe nach dem Ende der Ü-16-Party die vier Mitarbeiter des Lokals mit Messern bedroht. Sie seien gerade dabei gewesen, alles aufzuräumen.
    Den Angaben zufolge drohte der Geiselnehmer auch mit dem Einsatz von Sprengstoff. Die Polizei untersuchte einen Rucksack, den der Mann bei sich trug, fand jedoch keinen Sprengstoff.
    Noch unbekannt ist das Motiv des Mannes. "Dazu werden wir nun ausführliche Ermittlungen anstellen, ebenso wie zur geistigen Verfassung des Tatverdächtigen", sagte die Oberstaatsanwältin.

    Zentrum von Ede zeitweise abgeriegelt

    Wegen Hinweisen auf eine mögliche Sprengstoffgefahr hatte ein Großaufgebot an bewaffneten Einsatzkräften das betroffene Gebiet um das Lokal im Zentrum der Stadt großräumig abgeriegelt. Auch Feuerwehr und Rettungskräfte waren vor Ort. Rund 150 Wohnungen waren wegen der Bedrohungslage evakuiert worden. Die Polizei hatte dazu aufgerufen, das Zentrum von Ede zu meiden. Der Bahnverkehr wurde umgeleitet.
    Tatort der Geiselnahme in Ede, Niederlande
    ZDFheute Infografik
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    Über Stunden war unklar, wie viele Geiseln in dem Café festgehalten wurden. Polizeisprecher Anne Jan Oosterheert erklärte, die Beamten seien innerhalb weniger Minuten vor Ort gewesen und hätten sofort begonnen, mit dem Mann zu verhandeln. "Zum Glück ist alles gut verlaufen", sagte Oosterheert.
    Zwischen den vier bedrohten Angestellten des Party-Cafés und dem Geiselnehmer habe es keine direkte Beziehung gegeben, sagte Oberstaatsanwältin Kunst.

    Bürgermeister: "Schreckliche Situation"

    Bürgermeister René Verhulst sprach von einer "schrecklichen Situation" für die Betroffenen. Er rief dazu auf, keine privaten Fotos oder Videos von dem Geschehen zu verbreiten. Mit Rücksicht auf die Geiseln und deren Angehörige sollten solche Aufnahmen nicht in sozialen Netzwerken geteilt werden, schrieb er.
    Ministerpräsident Mark Rutte dankte den Einsatzkräften und Hilfsdiensten für die professionelle Bewältigung der Krise.
    Quelle: AP, dpa, AFP

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