Leipziger Buchmesse mit Preisverleihung eröffnet

    Nach drei Jahren Corona-Pause:Leipziger Buchmesse ist zurück

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    Die Leipziger Buchmesse feiert ihr Comeback - nach drei Jahren Corona-Pause. Eröffnet wurde das Branchentreffen mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises an Maria Stepanova.

    Leipziger Buchmesse
    Als eine der ersten großen Messen hatte die Corona-Pandemie 2020 die Leipziger Buchmesse erwischt. Nach drei Jahren ist das Literaturspektakel zurück.
    Quelle: dpa

    Nach drei Jahren coronabedingter Pause öffnet die Leipziger Buchmesse wieder ihre Tore. Eröffnet wurde das Frühjahrstreffen der Branche am Mittwochabend mit der Verleihung des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Verständigung. Die mit 20.000 Euro dotierte Auszeichnung ging an die russisch-jüdische Autorin Maria Stepanova.
    Die im deutschen Exil lebende Stepanova erhielt den Preis für ihren Lyrikband "Mädchen ohne Kleider". Stepanova bedankte sich:

    Meine Stimme kann gehört werden, und dafür bin ich unendlich dankbar - dankbar denen, die alles getan haben, um sie im deutschsprachigen Raum wahrnehmbar zu machen.

    Maria Stepanova, Schriftstellerin

    Sie tue ihr Bestes, "um mich den Kräften zu widersetzen, die unsere Sprache als Instrument der Gewalt und des Todes missbrauchen".

    2.000 Aussteller aus 40 Ländern

    Gastland der bis Sonntag dauernden Messe ist Österreich. Im Fokus der 2.500 Veranstaltungen der Buchmesse bis Sonntag stehe das offene Wort für ein friedliches Miteinander, erklärten die Veranstalter.
    Insgesamt werde mit 130.000 lesebegeisterten Besucherinnen und Besuchern gerechnet. Für das Publikum öffnet die Messe von Donnerstag bis Sonntag ihre Pforten. Es werden rund 2.000 Aussteller aus 40 Ländern erwartet.

    Merkel bei "Leipzig liest"

    "Die Buchmesse hat uns allen gefehlt", sagte Messe-Geschäftsführer Martin Buhl-Wagner. Nun wolle sie wieder eine Bühne für die leisen und lauten Stimmen der Literatur und ein Ort des Austausches sein. 2019 nutzten 286.000 Menschen die Angebote der Leipziger Buchmesse.
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    Zum Start der Leipziger Buchmesse stellt Peter Twiehaus seine drei Lese-Highlights vor:04.04.2023 | 3:35 min
    Auch das traditionelle Lesefest "Leipzig liest" kehrt nach Veranstalterangaben mit 3.000 Veranstaltungen an 300 verschiedenen Orten auf dem Messegelände und im Stadtgebiet zurück. Unter anderem wird die frühere Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) über "herausfordernde Fragen der Gegenwart" diskutieren.

    Literatur in Kriegszeiten

    Kulturstaatsministerin Claudia Roth betonte die Bedeutung der Buchmesse. Sie baue eine Brücke zwischen Mittel- und Osteuropa. "Das ist auch in Zeiten dieser Spannungen in Zeiten des Krieges in der Ukraine von ganz zentraler Bedeutung", sagte die Grünen-Politikerin.

    So eine Messe ist ein Fest der Demokratie, weil Literatur eine Stimme der Demokratie ist.

    Claudia Roth (Grüne), Kulturstaatsministerin

    In Zeiten großer Verunsicherung durch Krieg, Krisen und Konflikte habe Kultur eine ganz besondere Rolle. "Gerade jetzt sind solche Messen auch Orte, um Kultur zu beschützen, zu bewahren, auszubauen und ihre gesellschaftliche Bedeutung stark zu machen", so Roth.
    Leipzig war 2020 eine der ersten großen Messen, die wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden mussten. Auch 2021 und 2022 konnte sie nicht stattfinden. Nun fördert der Bund die Buchmesse mit drei Millionen Euro. Davon würden auch kleinere Aussteller und Verlage profitieren.
    Zu den weiteren auf der Buchmesse vergebenen Auszeichnungen zählen unter anderem der Preis der Leipziger Buchmesse, der am Donnerstag verliehen wird. Am selben Tag werden auch die Gewinnerwerke des Jugendbuch-Wettbewerbs "Lesekompass" prämiert.
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    Quelle: dpa, epd, AFP

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