Sexueller Demütigung? Mitarbeiterinnen verklagen Lizzo

    Vorwurf sexueller Demütigung:Mitarbeiterinnen verklagen US-Popstar Lizzo

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    Schwere Vorwürfe gegen Grammy-Gewinnerin Lizzo: Tänzerinnen ihrer Tour werfen ihr unter anderem sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung vor. Die Sängerin schweigt.

    Lizzo am 06.07.2023 in Madrid
    Drei Ex-Tänzerinnen verklagen Lizzo. Die 35-jährige Grammy-Gewinnerin soll eine von ihnen während einer Amsterdamer Sex-Show unter Druck gesetzt haben. (Archivbild)
    Quelle: epa

    Die für ihre Haltung in moralischen Fragen bekannte US-Sängerin Lizzo wird von drei ehemaligen Tänzerinnen beschuldigt, sie gemobbt und mindestens eine von ihnen unter Druck gesetzt zu haben, gegen ihren Willen sexuelle Handlungen zu vollziehen. Die Frauen reichten am Dienstag (Ortszeit) eine Zivilklage beim Los Angeles County Superior Court ein.
    Die drei Mitarbeiterinnen der Sängerin erheben darin zahlreiche Vorwürfe, darunter sexuelle, religiöse und rassistische Belästigung, Diskriminierung aufgrund einer Behinderung, Körperverletzung und Freiheitsberaubung. Sie fordern Schadenersatz in nicht genannter Höhe.

    Sex-Show nach Lizzo-Konzert in Amsterdam

    In der Klageschrift wird geschildert, wie die Sängerin mit dem bürgerlichen Namen Melissa Viviane Jefferson und ihr Team nach einem Konzert in Amsterdam eine Sex-Show im Rotlichtviertel der Stadt besucht hätten.
    Dort habe Lizzo einen Sprechchor angeführt, der eine der Tänzerinnen dazu drängte, die Brüste einer der nackten Frauen zu berühren, die in dem Club auftraten. Schließlich habe sie dem "gedemütigt" Folge geleistet, um "die Gesänge zu beenden", heißt es.

    Die Klägerinnen waren entsetzt darüber, wie wenig Rücksicht Lizzo auf die körperliche Autonomie ihrer Angestellten und der Menschen in ihrer Umgebung nahm.

    Auszug aus der Klageschrift

    Lizzo, die sich regelmäßig für das Thema Body Positivity einsetzt, wird auch beschuldigt, dieselbe Tänzerin wegen einer Gewichtszunahme beschimpft zu haben. Sie habe ihr vorgeworfen, dies passe nicht zu ihrer Rolle. Die Tänzerin wurde demnach im Mai entlassen, weil sie ein Treffen mit Lizzo aufgezeichnet hatte.

    Vorwürfe auch gegen Produktionsfirma - Lizzo schweigt

    Auch Lizzos Produktionsfirma "Big Grrrl Big Touring" und die Chefin ihres Tanzteams, Shirlene Quigley, haben der Klage zufolge eine Rolle beim Mobbing gespielt. Quigley, die als Jurorin in der US-Reality-Show "Lizzo's Watch Out for the Big Grrrls" zu sehen war, wird beschuldigt, den Tänzerinnen ihre christlichen Überzeugungen aufgedrängt und Davis als "Ungläubige" bezeichnet zu haben.
    Nachdem sie herausgefunden habe, dass die Tänzerin noch Jungfrau sei, habe sie häufig öffentlich darüber gesprochen und es sogar in den sozialen Netzwerken gepostet, wodurch sie "ein äußerst persönliches Detail in die Welt hinausposaunte", so die Klage.
    Quelle: AP