Fall Maddie: Neue Suchaktion an Stausee in Portugal

    Wunsch deutscher Behörden:Fall Maddie: Neue Suchaktion an Stausee

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    Vor 16 Jahren verschwand Madeleine McCann. Bis heute fehlt jede Spur von ihr. Doch nun sucht die portugiesische Polizei einen Stausee ab - auf Wunsch deutscher Behörden.

    Die portugiesische Polizei plant auf Wunsch deutscher Ermittler eine neue Suchaktion im Fall Madeleine McCann.
    Die Polizei in Portugal will wieder nach der vor 16 Jahren verschwundenen Madeleine McCann aus England suchen.
    Quelle: 23-2346820

    Mehr als 16 Jahre nach dem Verschwinden der damals dreijährigen Madeleine "Maddie" McCann plant die portugiesische Polizei eine neue Suchaktion. "Im Rahmen einer internationalen Zusammenarbeit werden in den nächsten Tagen auf Wunsch der deutschen Behörden weitere Suchaktionen stattfinden", erklärte die Polizei am Montag.
    Die Suchaktionen würden von der Kriminalpolizei koordiniert und in Anwesenheit britischer Behörden erfolgen, hieß es weiter. Die Polizei bestätigte damit lokale Medien, die am Montagmorgen von der neuen Suchaktion berichtet hatten.
    Madeleine McCann im Alter von drei Jahren
    In einer Ferienanlage in Portugal verlor sich die Spur der dreijährigen Britin. 03.05.2022 | 1:56 min
    Vor 15 Jahren verschwand Madeleine McCann:

    Fall "Maddie": Suche 50 Kilometer vom Ort des Verschwindens

    Den Medien zufolge soll ab Dienstag ein Stausee abgesucht werden, der etwa 50 Kilometer von dem Ort entfernt ist, an dem das britische Mädchen 2007 verschwand. Auf Fernsehbildern waren am Montag bereits Polizeiabsperrungen zu sehen.
    Maddie war am 3. Mai 2007 kurz vor ihrem vierten Geburtstag aus der Wohnung ihrer Familie in einer Ferienanlage in Praia da Luz an der südportugiesischen Algarve-Küste verschwunden, während ihre Eltern in einem Restaurant zu Abend aßen. Trotz großangelegter internationaler Fahndungen wurde der Fall nie aufgeklärt, von Maddie fehlt bis heute jede Spur.
    Kate und Gerry McCann (Archiv)
    Madeleines Eltern Kate und Gerry McCann. (Archiv)
    Quelle: Joe Giddens/PA Wire/dpa

    Mordermittlungen gegen Christian B. - aber keine Anklage

    Nach jahrelangen Ermittlungen hatte es im Juni 2020 eine überraschende Wendung in dem Fall gegeben: Die Staatsanwaltschaft Braunschweig gab bekannt, dass sie Mordermittlungen gegen den Deutschen Christian B. führt. Er ist wegen Sexualdelikten vorbestraft und lebte von 1995 bis 2007 regelmäßig an der Algarve. Anklage erhob die Behörde in dem Fall bislang aber nicht.
    Laut der portugiesischen Wochenzeitung "Expresso" war B. während seines Aufenthalts in Portugal öfter an der Arade-Talsperre nahe der Kleinstadt Silves gewesen. Nach Berichten portugiesischer Medien hatten Taucher das Gebiet schon 2008 abgesucht, aber nur Überreste von Tieren gefunden.
    B. verbüßt aktuell eine mehrjährige Haftstrafe nach einer rechtskräftigen Verurteilung wegen einer Vergewaltigung in Portugal im Jahr 2005. Parallel klagte ihn die Staatsanwaltschaft Braunschweig im vergangenen Jahr wegen mehrerer weiterer Sexualverbrechen an, die er zwischen 2000 und 2017 ebenfalls in Portugal begangen haben soll.
    Quelle: AFP