Messerattacke in Frankreich: Anklage wegen Mordversuchs

    Nach Messerattacke in Frankreich:Anklage gegen Angreifer wegen Mordversuchs

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    Nach dem Messerangriff auf Kinder im französischen Annecy ermitteln die Behörden wegen sechsfachen Mordversuchs. Die Kinder sind außer Lebensgefahr. Das Motiv bleibt unklar.

    Der palais de justice d'Annecy, ein graues Gebbüaude mit vielen hohen Fenstern
    Der Gerichtshof in Annecy: Der mutmaßliche Messerangreifer bleibt in U-Haft.
    Quelle: dpa

    Der mutmaßliche Messerangreifer in einem Park in Frankreich ist wegen versuchten Mordes und bewaffneten Widerstands angeklagt worden. Wie die Staatsanwaltschaft am Samstag weiter mitteilte, wurde der Mann Untersuchungsrichtern in der Stadt Annecy vorgeführt. Er bleibt in Untersuchungshaft.

    Auf Kinder eingestochen

    Der Verdächtige soll am Donnerstag auf vier junge Kinder und zwei Erwachsene eingestochen haben. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft befanden sich keine der Opfer mehr in lebensbedrohlichem Zustand. Die minderjährigen Opfer waren zwischen 22 Monate und drei Jahren alt. Sie waren am Samstag noch im Krankenhaus. Bei dem Verdächtigen handelt es sich um einen 31-jährigen syrischen Flüchtling mit dauerhaftem Aufenthaltsrecht in Schweden.
    Tribute for victims the day after knife attack in French alpine town of Annecy
    Nachdem in Annecy ein Mann sechs Menschen, darunter vier Kinder, schwer verletzt hat, besucht Präsident Macron die Familien der Opfer.09.06.2023 | 2:06 min
    Die Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis sagte, der Mann habe eine dreijährige Tochter, die in Schweden lebe. Augenzeugen hätten gesagt, dass der Verdächtige bei dem Angriff seine Tochter, Frau und Jesus Christus erwähnt habe. Er habe ein Kreuz und zwei christliche Bilder bei sich getragen. Er wurde festgenommen, nachdem andere versucht hatten, ihn aufzuhalten.

    Asyl in Frankreich verweigert

    Unter diesen war ein katholischer Pilger, der wiederholt mit seinem Rucksack nach dem mutmaßlichen Angreifer schlug. Bonnet-Mathis sagte, der Verdächtige habe sich geweigert, mit den Ermittlern zu reden. Er sei ärztlich untersucht und für dazu in der Lage befunden worden, vor Gericht gestellt zu werden. Das Tatmotiv sei noch unklar.
    Es habe aber offenbar nichts mit Terrorismus zu tun. Nach Angaben des Innenministeriums war dem Verdächtigen kurz vor dem Angriff Asyl in Frankreich verweigert worden. Das sei damit begründet worden, dass er 2013 bereits in Schweden habe Asyl gewährt bekommen.
    Quelle: AP

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