Erweiterter Suizid? Ermittlungen nach Tod in der Ostsee

    Erweiterter Suizid?:Mutter und Kind: Ermittlungen nach Ostsee-Tod

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    Am Donnerstag stürzten ein Kind und seine Mutter von einer Fähre in die Ostsee. Zunächst sah es nach einem Unfall aus. Jetzt ermitteln die polnischen Behörden auch wegen Mordes.

    Polen, Gdynia: Die Ostsee-Fähre "Stena Spirit" der Stena Line liegt im Hafen von Gdynia. Archivbild
    Die Ostseefähre "Stena Spirit" der Stena Line im Hafen von Gdynia. Archivbild.
    Quelle: dpa

    Nach dem Tod eines Kindes und seiner Mutter, die auf einer Ostseefähre über Bord gegangen waren, geht die polnische Staatsanwaltschaft von einem Mordfall aus.
    Ermittelt werde nun wegen des "Mordes an einem Kind und des Selbstmordes der Mutter", sagte eine Sprecherin der Bezirksstaatsanwaltschaft Danzig der Deutschen Presse-Agentur am Samstag. Weitere Details nannte sie nicht.

    Mutter und Kind waren polnische Staatsbürger

    Am Freitag hatte bereits die schwedische Staatsanwaltschaft bekanntgegeben, dass sie Vorermittlungen zum Tatbestand Mord eingeleitet habe, aber nicht nach einem Verdächtigen suche.
    Der siebenjährige Junge und seine 1985 geborene Mutter waren beide polnische Staatsbürger. Sie waren am Donnerstag etwa auf halbem Weg zwischen dem polnischen Danzig und dem südschwedischen Karlskrona in der Ostsee über Bord gegangen.




    Unfallversion stimmt nicht mit Bildern von Überwachungskamera überein

    In einer großangelegten Rettungsaktion wurden beide nach etwa einer Stunde im Wasser gefunden und per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, wo sie später starben.
    Wie es genau zu dem Vorfall auf der Fähre "Stena Spirit" kam, darüber gab es unterschiedliche Angaben. Zunächst hatte es geheißen, das Kind sei ins Wasser gefallen und die Mutter hinterhergesprungen.
    Später sagte allerdings eine Sprecherin der Reederei Stena Line dem Webportal der polnischen Boulevardzeitung "Fakt", man habe Videoüberwachungsmaterial gesichert, das diese Version nicht bestätige.
    Quelle: dpa