Spotify: Kaum mehr Musiker mit Millionen-Zahlungen 2022

    Künstler auf Spotify:Kaum mehr Musiker mit Millionen-Zahlungen

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    Die Zahl der Musiker mit Millionen-Zahlungen auf Spotify ist im vergangenen Jahr kaum gestiegen. 1.060 Künstler verdienten laut Streaminganbieter mehr als eine Million Dollar.

    Stuttgart: Die App des Musikdienstes Spotify wird auf dem Display eines iPhone angezeigt.
    Spotify schätzt, dass es 200.000 professionelle und aufstrebende Musikerinnen und Musiker auf der Plattform gibt.
    Quelle: dpa

    Die Zahl der Künstler, deren Musik bei Spotify Auszahlungen von mindestens einer Million Dollar generiert hat, ist im vergangenen Jahr nur leicht gewachsen. 2022 knackten 1.060 Künstler diese Marke - 20 mehr als im Jahr davor. Dies geht aus neuen Berechnungen des Musikstreaming-Marktführers hervor.
    Von 2020 auf 2021 hatte es in dieser Riege noch einen Sprung um 180 Musiker und Bands gegeben. Spotify selbst hebt ein Plus von 130 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017 hervor.

    40 Musiker bekommen mindestens zehn Millionen Dollar

    Noch weniger Bewegung gab es bei den Top-Verdienern: Die Zahl der Künstler, deren Aufnahmen und Veröffentlichungen zu Lizenzzahlungen von mindestens zehn Millionen Dollar führten, stagnierte bei 40. In den beiden Jahren davor war sie um jeweils zehn gewachsen. Bei der Marke von fünf Millionen Dollar waren es 2022 ebenfalls unverändert 130 Künstler (2020: 100).
    Spotify betont, dass die Lizenzzahlungen an Rechteinhaber wie Musikkonzerne gehen und der Streaming-Dienst keinen Einfluss darauf hat, wie sie danach verteilt werden. Spotify gibt knapp 70 Prozent der Einnahmen aus Abo-Gebühren und Werbung an die Musikindustrie weiter. Steigen die Erlöse, wachsen damit auch die Auszahlungen.
    Spotify schätzt als Richtwert, dass Künstler im Durchschnitt etwa ein Viertel ihrer Einnahmen über den Marktführer erwirtschaften.

    Kritik an geringer Beteiligung von Musikern

    Streaming entwickelte sich in den vergangenen Jahren zur wichtigsten Einnahmequelle der Musikindustrie und sorgt auch für ein stetiges Umsatzwachstum. Vor allem am Anfang der Streaming-Ära hatten einige populäre Musiker kritisiert, dass sie auch mit Millionen von Abrufen bei den Online-Diensten nur relativ geringe Beträge verdienten.
    Eine junge Frau mit Kopfhörern streamt Musik über ihr Smartphone.
    Zu jeder Zeit und an jedem Ort können wir unsere Lieblingssongs hören: dank Spotify. Der Streaminganbieter hat Hörgewohnheiten, die Musikindustrie und die Lieder an sich verändert.16.09.2022 | 44:18 min
    Spotify verweist darauf, dass im CD-Zeitalter der Großteil der Einnahmen in der ersten Woche nach der Veröffentlichung geflossen sei. Jetzt gebe es fast 3.000 "Musiklegenden", bei denen 80 Prozent der Streams auf Songs entfielen, die älter als fünf Jahre seien.

    Spotify macht Umsatz von mehr als elf Milliarden Euro

    Spotify schätzt, dass es auf der Plattform rund 200.000 professionelle und aufstrebende Musikerinnen und Musiker gebe. Lizenzzahlungen von mindestens 50.000 Dollar hätten im vergangenen Jahr 17.800 von ihnen generiert.
    Spotify gilt als die Nummer eins im Musikstreaming. Der aus Schweden stammende Dienst kam zuletzt auf insgesamt 515 Millionen Nutzer, von denen 210 Millionen zahlende Abo-Kunden waren. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete das Unternehmen einen Gesamtumsatz von 11,73 Milliarden Euro.
    Quelle: dpa

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