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Mitarbeiterin belastet Kardinal : Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Woelki

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Die Staatsanwaltschaft Köln ermittelt gegen Kardinal Rainer Maria Woelki. Er soll verschwiegen haben, von Missbrauchsvorwürfen gegen Sternsinger-Chef Pilz gewusst zu haben.

Kardinal Rainer Maria Woelki am 18.03.2021 in Köln
Staatsanwaltschaft ermittelt gegen Kardinal Woelki
Quelle: AP

Wegen einer möglichen Falschaussage im Zusammenhang mit sexuellem Missbrauch ermittelt die Staatsanwaltschaft Köln gegen den Kölner Kardinal Rainer Maria Woelki. Untersucht werde der Vorwurf der falschen eidesstattlichen Versicherung, bestätigte Oberstaatsanwalt Ulrich Bremer.

Die ehemalige Assistentin des Personalchefs im Erzbistum Köln, Hildegard Dahm, sagte in einem Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" (Mittwoch), dass sie Woelki frühzeitig über Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Sternsinger-Chef Winfried Pilz informiert habe.

Missbrauchsvorwürfe gegen Pilz

Dem 2019 gestorbenen Pilz wird Missbrauch vorgeworfen. Woelki versicherte in einem presserechtlichen Verfahren, erst ab der vierten Juniwoche dieses Jahres mit dem Fall befasst worden zu sein. Dahm sagte nun in dem Interview, sie habe im Januar 2015 persönlich eine Excel-Liste für Woelki erstellt mit allen damals aktuellen Missbrauchsfällen. Auf dieser Liste hätten 14 Namen gestanden, darunter der von Pilz.

Ihr Chef habe die Liste in ein Gespräch mit Woelki mitgenommen. Hinterher habe sie ihren Chef gefragt, was Woelki zu der Liste gesagt habe. Darauf habe dieser geantwortet: "Das hat den Kardinal überhaupt nicht interessiert." Sie habe es "nicht mehr ausgehalten (...), Dinge aus erster Hand zu wissen, die den öffentlichen Aussagen von Kardinal Woelki widersprechen, speziell zum Fall des früheren Sternsinger-Präsidenten Winfried Pilz", sagte Dahm.

Dahm war von 2013 bis 2017 im Generalvikariat - der Zentralverwaltung des Bistums - beschäftigt.

Schmerzensgeld für Missbrauchsopfer

Beitragslänge:
9 min
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Woelki schon vor Jahren informiert?

Vom "Kölner Stadt-Anzeiger" darauf hingewiesen, dass Woelki sage, er sei erst im Juni 2022 mit dem Fall Pilz befasst worden, antwortete Dahm:

Das ist nicht wahr. Mag sein, dass er sich das Blatt mit Pilz und den anderen 13 Namen nicht angeschaut hat. Aber befasst habe ich ihn damit. Ganz eindeutig. Deshalb war ich auch so entsetzt über die Selbstdarstellung des Kardinals in der Öffentlichkeit.
Hildegard Dahm, ehemalige Mitarbeiterin Erzbistum Köln

Erzbistum Köln weist Vorwürfe zurück

Das Erzbistum Köln reagierte am Mittwoch mit einer Stellungnahme auf die Aussagen der ehemaligen Mitarbeiterin. Diese seien ein erneuter und unbegründeter Versuch, "Kardinal Rainer Maria Woelki eine falsche eidesstattliche Versicherung zu unterstellen", heißt es darin. An der Aussage des Erzbischofs, dass er erstmals im Juni 2022 mit den Vorwürfen gegen Pilz befasst wurde, gebe es "nichts zu rütteln".

Arbeitsrechtliche Schritte gegen Mitarbeiterin Dahm?

Der Erzbischof habe versichert, dass er die Akte nicht kannte und es für ihn auch keinen erkennbaren Grund gab, diese anzufordern, hieß es. Das Erzbistum werde jetzt prüfen, ob gegen die ehemalige Mitarbeiterin im Generalvikariat, die seit Jahren an einer anderen Stelle eingesetzt sei, arbeitsrechtliche Schritte eingeleitet werden müssen, heißt es weiter in der Stellungnahme.

Kardinal Wölki, Archivbild

Missbrauch: Hat er mehr gewusst? - Ex-Mitarbeiterin belastet Woelki in Interview 

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