Titanic-Wrack: Touristen-Tauchboot vermisst

    US-Küstenwache:Titanic-Wrack: Touristen-Tauchboot vermisst

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    Ein Tauchboot, das für Touristen-Fahrten zum Wrack der "Titanic" genutzt wird, wird im Atlantik vermisst. Auch Menschen seien an Bord gewesen, hieß es.

    Titanic
    Die "Titanic" war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken.
    Quelle: Reuters

    Ein Tauchboot, das gelegentlich Touristen zum Wrack der "Titanic" transportiert, wird im Atlantik vermisst. Die Koordinierungsstelle für Rettungsmaßnahmen im kanadischen Halifa teilte mit, das Boot sei am Sonntagabend als vermisst gemeldet worden. Ein Schiff der kanadischen Küstenwache und ein Militärflugzeug unterstützten die Suchaktion, die von der US-Küstenwache in Boston geleitet wurde.

    Küstenwache: "Mobilisieren alle Optionen, um Besatzung sicher zurückzubringen"

    Das Privatunternehmen Oceangate Expeditions bestätigte, dass Menschen an Bord seien. "Wir prüfen und mobilisieren alle Optionen, um die Besatzung sicher zurückzubringen", zitierte die BBC aus einer Mitteilung. "Unsere gesamte Aufmerksamkeit gilt den Besatzungsmitgliedern im Tauchboot und ihren Familien. Wir arbeiten an der sicheren Rückkehr der Besatzungsmitglieder."
    Die US-Küstenwache geht davon aus, dass für die Rettung der Vermissten in dem Tauchboot noch mindestens 70 Stunden Zeit bleiben. Da der Sauerstoff in der Kapsel nach Betreiberangaben für 96 Stunden reiche, "gehen wir davon aus, dass derzeit zwischen 70 und 96 Stunden verfügbar sind", sagte Kommandant John Mauger in Boston. Vorherigen Angaben zufolge wird das Boot bereits mehr als 24 Stunden vermisst.
    Ob auch Touristen an Bord waren, blieb zunächst unklar. Laut BBC bieten die Tauchboote Platz für bis zu fünf Personen: ein Kapitän, maximal drei Touristen und ein Experte.
    Teile der Titanic unter Wasser
    Jahrzehntelang lag das Wrack der "Titanic" unerreichbar in den Tiefen des Nordatlantiks.25.02.2021 | 18:27 min

    Pensionierter Admiral: Mögliche Rettungsmission sehr schwierig

    Ein pensionierter Konteradmiral der britischen Marine, Chris Parry, sagte dem Sender Sky News, dass die Rettung eine sehr schwierige Operation sei. Der Meeresboden sei stark uneben und die "Titanic" liege in einem Graben.

    Der Versuch, insbesondere mit dem Sonar zu differenzieren und das Gebiet, in dem man suchen will, mit einem anderen Tauchboot anzupeilen, wird also sehr schwierig sein.

    Chris Parry, pensionierter Konteradmiral der britischen Marine

    Oceangate Expeditions begann 2021 mit - wie es plante - jährlichen Expeditionen zum Wrack der nach der Kollision mit einem Eisberg gesunkenen "Titanic", um den Zerfall des Ozeanriesen zu dokumentieren.

    Reise zur "Titanic" sollte im späten Juni enden

    Die Reise sollte Anfang Mai in St. John's in Neufundland beginnen und im späten Juni enden. Dies geht aus Gerichtsdokumenten hervor, die das Unternehmen im April bei einem US-Bezirksgericht in Virginia einreichte, das für die "Titanic" zuständig ist. Ocean Gate mietete das kanadische Schiff "Polar Prince", einen Eisbrecher, um Dutzende Menschen und das U-Boot zum Wrack im Nordatlantik zu transportieren.
    Das Tauchboot mit dem Namen "Titan" kann 4.000 Meter tief tauchen, "mit einer komfortablen Sicherheitsmarge", wie Ocean Gate in seiner Einreichung bei Gericht erklärte. Das Wrack liegt in einer Tiefe von 3.800 Metern.

    Touristenfahrten kosten Tausende US-Dollar

    Der Zeitung "New York Times" zufolge kostete eine Fahrt im Sommer 2022 rund 250.000 US-Dollar (aktuell 229.000 Euro). Die "Titanic" war 1912 auf ihrer Jungfernfahrt von Southampton nach New York im Nordatlantik gesunken, mehr als 1.500 Menschen starben.

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    von Cornelius Janzen
    Titanic
    mit Video
    Quelle: dpa, AP