Tyrannosaurus Rex für über fünf Millionen versteigert

    Auktion in der Schweiz:Tyrannosaurus für Millionensumme versteigert

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    Knapp zwölf Meter lang, fast vier Meter hoch und viele Millionen Jahre alt - heute kam ein echter Dino unter den Hammer. Für die Portokasse war der T. rex "Trinity" nichts.

    Ein 67 Millionen Jahre altes T-Rex-Skelett mit dem Namen "TRX-293 TRINITY Tyrannosaurus"  ist im Auktionshaus Koller in Zürich zu sehen, aufgenommen am 9.03.2023
    In der Schweiz wurde ein rund 67 Millionen Jahre altes Dinosaurier-Skelett versteigert.
    Quelle: Reuters

    Es braucht schon mehr als eine durchschnittliche Drei-Zimmer-Wohnung, um das Schmuckstück, das in Zürich versteigert wurde, unterzubringen: Das Auktionshaus Koller bot dort am 18. April ein Dinosaurier-Skelett an. Der Tyrannosaurus rex (T. rex) misst 11,6 mal 3,9 Meter. Der erfolgreiche Bieter zahlte 5,5 Millionen Franken (5,6 Millionen Euro) dafür, wie der Sprecher des Auktionshauses am Dienstag mitteilte.
    Darin enthalten ist die Kommission für das Auktionshaus. "Das Skelett bleibt in Europa", sagte der Sprecher. Nähere Angaben zum Käufer machte er zunächst nicht.

    "Trinity" aus drei Skeletten zusammengesetzt

    Die Dinosaurierart Tyrannosaurus rex (T. rex) gilt als Kassenschlager unter den Sauriern, weil T. rex lange als die größten Raubtiere galten, die je die Erde bevölkerten. Inzwischen wurden Überreste von noch größeren Sauriern gefunden, was dem Ruf des T. rex aber keinen Abbruch tat. Es soll erst das dritte T. rex-Skelett sein, das jemals versteigert wurde und heißt "TRX-293 Trinity" (Dreieinigkeit), weil es aus drei Skeletten zusammengesetzt wurde.

    • Die Skelette wurden zwischen 2008 und 2013 in Montana und Wyoming ausgegraben.
    • "Trinity" war in Privatbesitz.
    • Rund 50 Prozent der Knochen sind Originalmaterial. Das sei eine gute Quote, sagt das Auktionshaus.
    Skelett des Tyrannosaurus-Rex
    Der Saurier mit dem Spitznamen "Sue" ist nach der Amerikanerin Sue Hendrickson benannt, die beim Spaziergang mit ihrem Hund auf die Knochen gestoßen war.
    Quelle: reuters

    T. rex als Kassenschlager

    T. rex seien die Kassenschlager unter den Dinosauriern, sagt Paläontologin Katja Waskow vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig (ZFMK) in Bonn. Solche Skelette meistbietend zu versteigern, findet sie aber problematisch.

    Ich sehe das kritisch, wenn das Skelett in falsche Hände gerät, und das kann man bei einer Versteigerung nicht ausschließen.

    Katja Waskow, Paläontologin vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig

    Aber: "Nicht jeder Privatmensch, der ein Dino-Skelett kauft, ist auf der bösen Seite".
    Tyrannosaurus Rex
    Im Dinosaurier Museum in Denkendorf wird aus einem chaotischen Haufen versteinerter Knochen eines Tyrannosaurus Rex, ein komplettes Skelett zusammengesetzt. 08.12.2021 | 6:40 min

    Paläontologin: Jedes Knochenbruchstück für Forschung wertvoll

    In der Schweiz gebe es etwa das private Aathal-Sauriermuseum, dessen Direktor Hans-Jakob Siber in den USA Land gepachtet und Dinos ausgegraben und präpariert hat. Er stellt sie aus und lässt Wissenschaftler daran forschen. "So ist das in Ordnung", sagt Waskow.
    Für ihre eigene Forschung ist jedes Bruchstück eines Dino-Knochens wertvoll. "Wir schauen uns die Knochenstruktur an, da kann man wie bei Bäumen Jahresringe finden", sagt sie. So könne man bestimmen, ob das Tier ausgewachsen oder gut genährt war.

    Forscher-Meinungen zu Dino-Versteigerungen gehen auseinander

    Dennis Hansen, Leiter der Sammlungen des Zoologischen Museums Zürich, hat kein Problem mit dem privaten Geschäft mit Dino-Skeletten. Skelette drohten sich zu zersetzen, wenn sie nicht geborgen würden.
    Wenn private Sammler dafür zahlten, sei das in Ordnung. Früher oder später landeten solche Skelette in Museen. "Wenn wir zwei bis drei Generationen warten müssen, bis ein privater Sammler oder sein Enkel dies einem Museum vermacht, ist das in Ordnung", sagte er dem Auktionshaus.

    Die Dinosaurier sind 65, 66 Millionen Jahre alt, was machen da schon ein paar Menschen-Generationen aus?

    Dennis Hansen, Leiter der Sammlungen des Zoologischen Museums Zürich

    Dino-Boom auch durch "Jurassic Park"

    Den Dino-Boom hat unter anderem der Film "Jurassic Park" von 1993 befeuert. Die Preise für Dino-Knochen schießen seit Jahren in die Höhe. "Stan" zum Beispiel, 1992 in South Dakota von Stan Sacrison entdeckt, ist ein Skelett mit 70 Prozent Originalknochen. Das private Black Hills-Institut präparierte es und stellte es weltweit aus. 2020 ersteigerte das arabische Emirat Abu Dhabi "Stan" für 31 Millionen Dollar.
    Auf der Popularitätswelle reiten auch Scharlatane: Das Auktionshaus Christie's zog in Hongkong im November 2022 ein "Shen" getauftes Skelett zurück, als Zweifel über den Gehalt an echten Knochen auftauchten. Der Präsident des Black Hills-Instituts entdeckte an vielen Stellen verblüffende Ähnlichkeit mit seinem "Stan", von dem seit Jahren autorisierte Nachbildungen kursieren.
    Quelle: dpa