Ausländische Studierende: Mehr Erstsemester an den Unis

    Viele ausländische Studierende:Mehr Erstsemester an deutschen Unis

    |

    Die Erstsemester-Zahl an deutschen Unis ist in diesem Semester leicht gestiegen. Grund dafür ist ein Zuwachs ausländischer Studierender. Insgesamt bleibt das Niveau aber niedrig.

    Studierende im Hörsaal, aufgenommen am 16.10.2023 in München
    Zum Wintersemester 2023/24 haben mehr Menschen ein Studium begonnen als in den Vorjahren. (Archivfoto)
    Quelle: dpa

    Zum laufenden Wintersemester haben sich wieder etwas mehr Studierende an deutschen Hochschulen eingeschrieben als in den Vorjahren. 402.617 Menschen begannen im vergangenen Herbst ihr Studium, wie das Centrum für Hochschulentwicklung (CHE) unter Berufung auf vorläufige Zahlen des Statistischen Bundesamts am Mittwoch mitteilte. Das entspreche einem Zuwachs von 1,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
    Insgesamt liegen die Zahlen jedoch noch deutlich unter denen vor der Corona-Pandemie. Das CHE spricht daher von einer "Stabilisierung auf niedrigem Niveau".
    Baufällig Universitätsgebäude
    Insgesamt 60 Milliarden Euro fehlen laut Wissenschaftsrat für die Sanierung von deutschen Universitätsgebäuden. Eine Gefahr für den Wissenschaftsstandort Deutschland? 20.01.2024 | 2:41 min

    Rekordzahl an ausländischen Studierenden

    Die dennoch leicht gestiegene Zahl ist demnach wohl vor allem auf einen Anstieg bei ausländischen Studienanfängern zurückzuführen. Mit etwa 93.000 Menschen hatte es im Wintersemester 2022/23 einen Rekordwert bei Erstsemestern ohne deutsche Staatsangehörigkeit gegeben.
    Gezählt wurden dabei sogenannte Bildungsinländer, die ihre Hochschulzugangsberechtigung in Deutschland erworben haben, als auch Bildungsausländer, die im Ausland zur Schule oder etwa an ein Studienkolleg gegangen sind.
    Archiv: Studierende sitzen mit Laptops in einer Vorlesung, aufgenommen am 17.04.2018 in Tübingen
    Immer mehr Studierende gelten als arm oder armutsgefährdet. Vor allem junge Menschen aus einkommensschwachen Familien scheuen daher oft vor einem Studium zurück.11.07.2023 | 9:22 min
    Mehr als 40 Prozent der internationalen Studienanfänger kommen aus Asien. Mit rund 38.000 Erstsemestern lag die Zahl höher als vor Corona. Der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) prognostiziert auf Grundlage vorläufiger Daten insgesamt auch für dieses Semester mit 380.000 bis 390.000 internationalen Studierenden einen Zuwachs.

    Weniger Studierende durch Geburten-Rückgang und Corona

    Jahrzehntelang war die Zahl der Studienanfänger in Deutschland bis zu ihrem Höchststand von 445.000 im Wintersemester 2011/12 gestiegen. Nach einer Stagnation auf hohem Niveau gingen die Werte seit dem Wintersemester 2019/20 wieder deutlich zurück und lagen im Wintersemester 2021/22 erstmal wieder bei unter 400.000.
    Einen Grund dafür sieht das CHE im Rückgang der Geburtenzahlen in Deutschland zwischen 1990 und 2011.
    Studierende in einem Hörsaal
    Obwohl nach langer Corona-Pause das Uni-Leben wieder läuft, soll es Studierenden deutlich schlechter gehen als vor der Pandemie. Das zeigt eine Studie im Auftrag der TK.28.06.2023 | 2:58 min
    Aber auch Corona sorgte demnach für sinkende Erstsemester-Zahlen. "Zu Beginn der Corona-Pandemie war die Zahl ausländischer Erstsemester deutlich eingebrochen, nun schreiben sie sich wieder in hoher Zahl an deutschen Hochschulen ein", erläutert Marc Hüsch vom CHE.
    Die Zahl der deutschen Studienanfänger ist dagegen weiter rückläufig und lag im Wintersemester 22/23 bei knapp 305.000 Personen.
    Quelle: AFP

    Studierende in Deutschland