Fundort nahe München:"Glücksfall": Forscher entdecken Ur-Elefanten
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Einen so großen und so gut erhaltenen Fund gibt es selten: Bayerische Wissenschaftler freuen sich über die Entdeckung von Skeletten dreier Ur-Elefanten nahe München.
Peter Kapustin, Museumsleiter des Urzeitmuseum, sieht in den neuen Funden die Entdeckung eines Urelefanten-Friedhofs im Landkreis Erding.
Quelle: dpa
In der Nähe von München sind ungewöhnlich gut erhaltene Überreste von drei Ur-Elefanten entdeckt worden. Der Fund aus dem Landkreis Erding ist Experten zufolge von der Menge der Knochen und deren Zustand her eine Sensation.
Die Tiere, die bis zu 13 Tonnen schwer wurden und über vier Meter Schulterhöhe erreichten, gehören der Gattung Deinotherium und der Art Deinotherium giganteum an und sind über zehn Millionen Jahre alt, wie Peter Kapustin, Leiter des Urzeitmuseums in Taufkirchen an der Vils, am Montag berichtete.
120 Knochen und ein Jungtier
Der Fund umfasst 120 Knochen, darunter Schädel und Stoßzähne eines Jungtieres, das zu 70 Prozent erhalten ist.
Rösner war als Oberkonservatorin für fossile Säugetiere an der Bayerischen Staatssammlung für Paläontologie und Geologie in die Bewertung des Fundes eingebunden.
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Kinder entdecken Skelette bei Spaziergang
Immer wieder war Peter Kapustin - gelernter Betriebswirt, Autodidakt im Fach der Paläontologie - in der Gegend unterwegs gewesen. 2004 war bei Langenpreising der Schädel eines Deinotheriums entdeckt worden. "
Größte Fundstelle Europas dieser Art
Dann entdeckten Kapustins neun und zehn Jahre alte Söhne bei der Fossiliensuche mit dem Vater als erste an einem Abhang einen Knochen - das war am 13. April 2023. Danach begann eine monatelange Suche mit ehrenamtlichen Helfern, bei der auch Knochen einer Raubkatze und eines Ur-Nashorns zutage kamen.
Für die Deinotherien als größte Landsäugetiere Europas sei es die größte Fundstelle, die je entdeckt wurde, sagte der geologische Präparator, Nils Knötschke. Er sprach von einem Glücksfall für die Wissenschaft.
Das zweite gut erhaltene Tier war bereits größer und älter, jedoch noch nicht ausgewachsen, so dass daran auch die Entwicklung der Tiere sichtbar werde. Von dem dritten Tier wurde ein riesiger Oberschenkelknochen gefunden.
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"Literweise Sekundenkleber" bei Bergung der Skelette
Nach ihren Findern, Kapustins Söhnen, erhielten die beiden besser erhaltenen Tiere die vorläufigen Namen "Little Consti" und "Big Alex". Um den Zerfall der rissigen und fragilen Knochen zu verhindern, seien "literweise Sekundenkleber" verwendet worden, berichtet Knötschke.
"Wir mussten ein bisschen trickreich die Bergung vorbereiten. Wir wollten nichts zerstören." Danach seien sie in einem Gipsmantel geborgen worden.
Elefanten-Friedhof vermutet
Warum die Knochen der Ur-Elefanten alle an einer Stelle gefunden wurden, ist offen. Dass sie wie heutige Elefanten zum Sterben einen bestimmten Ort aufsuchten und es sich somit um einen urzeitlichen "Elefanten-Friedhof" handelte, wäre möglich, sagt die Oberkonservatorin Rößner, "aber sicher ist das nicht zu beantworten".
Aus Bayern sind recht viele Überreste von Ur-Elefanten bekannt, davon rund fünf Teilskelette, zu denen auch die der Erdinger Funde zählen. Herausragend ist ein 1971 in der Nähe von Mühldorf am Inn entdecktes, mit knapp 200 Knochen fast vollständiges Gomphotherium, dessen Replik in der Bayerischen Staatssammlung ausgestellt ist. Vor etwa 18 bis etwa 2,5 Millionen Jahren lebten im heutigen Europa zahlreiche Ur-Elefanten.
Quelle: dpa
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