Krieg in Nahost: Auseinandersetzungen an US-Universitäten

    Wegen Krieg in Nahost:Auseinandersetzungen an US-Universitäten

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    An mehreren US-amerikanischen Universitäten wachsen durch den Gaza-Krieg die Spannungen. Zuletzt kam es immer wieder zu Demonstrationen und Festnahmen. Die Einrichtungen reagieren.

    A coalition of University of Michigan students camp in the Diag to pressure the university to divest its endowment from companies that support Israel or could profit from the ongoing conflict between Israel and the Palestinian Islamist group Hamas, on the University of Michigan college campus
    Die Auswirkungen des Krieges im Nahen Osten sind auch an amerikanischen Universitäten zu spüren. Immer wieder kommt es zu anti-semitischen und anti-muslimischen Vorfällen. 23.04.2024 | 1:33 min
    Angesichts der wachsenden Spannungen durch den Krieg zwischen Israel und der Hamas hat die renommierte New Yorker Columbia University die Lehre am Montag auf den Onlinebetrieb umgestellt.
    In den vergangenen Tagen habe es zu viele Beispiele für "einschüchterndes und belästigendes Verhalten auf unserem Campus gegeben", schrieb Universitätspräsidentin Nemat Shafik in einem offenen Brief. Alle Kurse würden daher "virtuell stattfinden".

    Mehr als 100 Festnahmen nach Demonstration

    "Antisemitische Äußerungen, wie auch andere Äußerungen, mit denen Menschen verletzt und verängstigt werden sollen, sind inakzeptabel und es werden entsprechende Maßnahmen ergriffen", fuhr die Universitätspräsidentin fort. Die Umstellung auf Online-Lehrbetrieb diene der Deeskalation und "um uns allen die Möglichkeit zu geben, über die nächsten Schritte nachzudenken".
    An der Columbia Universität haben propalästinensische Studenten ein Protestcamp aufgebaut, auch zu antisemitischen Anfeindungen kommt es – kein Einzelfall an US-Elite-Hochschulen.
    An der Columbia University haben propalästinensische Studenten ein Protestcamp aufgebaut, auch zu antisemitischen Anfeindungen kommt es – kein Einzelfall an US-Elite-Hochschulen. 23.04.2024 | 1:55 min
    In der vergangenen Woche hatten pro-palästinensische Proteste begonnen, bei denen die Universität aufgefordert wurde, sich von Unternehmen zu trennen, die Verbindungen nach Israel haben. Mehr als hundert Protestteilnehmer wurden festgenommen, nachdem die Universität am Donnerstag die Polizei auf den Campus gerufen hatte. Daraufhin schienen sich die Spannungen zu verschärfen, am Wochenende war die Beteiligung noch größer. Die Proteste weiteten sich auch auf andere Universitäten aus.

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    Konflikte am MIT, Yale und Harvard

    Auch am renommierten Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der University of Michigan und an der Elite-Universität Yale kam es zu Demonstrationen. Dabei wurden in Yale am Montag mindestens 47 Teilnehmer festgenommen, nachdem sie Aufforderungen, sich zu entfernen, nicht nachgekommen waren. "Die Universität hat die Entscheidung getroffen, die Personen, die den Platz nicht verlassen wollten, mit Rücksicht auf die Sicherheit der gesamten Yale-Gemeinschaft festzunehmen", erklärte die Elite-Universität.
    In Harvard suspendierten Universitätsvertreter am Montag das pro-palästinensische Solidaritätskomitee, wie die Studentengruppe im Onlinedienst Instagram mitteilte. Sie seien angewiesen worden, "alle organisatorischen Aktivitäten" für den Rest des Semesters einzustellen, andernfalls riskierten sie einen dauerhaften Ausschluss, berichtete die Studentenzeitung "Harvard Crimson".

    Biden verurteilt die antisemitische Protese

    US-Präsident Joe Biden äußerte sich am Montag. "Ich verurteile auch diejenigen, die nicht verstehen, was mit den Palästinensern los ist", sagte er vor Journalisten, ohne weitere Details auszuführen. Bereits am Vortag hatte Biden den "unverhohlenen Antisemitismus" an US-Hochschulen als "verwerflich und gefährlich" bezeichnet. Dieser habe "absolut keinen Platz auf dem Universitätsgelände oder irgendwo in unserem Land".
    Seit dem Hamas-Angriff auf Israel vom 7. Oktober und dem davon ausgelösten Krieg im Gazastreifen zeigt sich an US-Eliteuniversitäten eine tiefe Spaltung mit Blick auf den Krieg in Nahost. Studenten, Professoren und die Verwaltung liefern sich erbitterte Auseinandersetzungen, die sich auch auf Onlinenetzwerke ausgeweitet haben. Dabei geht es um Vorwürfe des Antisemitismus, der Islamophobie und der Bedrohung der Meinungsfreiheit.
    Quelle: AFP

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