Wien: Polizei warnt vor Anschlag auf Gotteshäuser

    Wien: Vorsichtsmaßnahmen erhöht:Polizei warnt vor Anschlag auf Gotteshäuser

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    Auch wenn es keine konkreten Ziele gibt, will die österreichische Polizei gewappnet sein: Sie warnt vor einem möglichen Anschlag auf Wiener Gotteshäuser und verstärkt Streifen.

    Archiv: Polizisten und zwei Polizeiautos stehen vor einer Kirche in Wien am 27.12.2018
    Die Sicherheitsmaßnahmen vor Wiener Gotteshäusern sind verstärkt worden.
    Quelle: AP

    Die österreichische Polizei hat vor einem islamistischen Anschlag auf Gotteshäuser in Wien gewarnt. Sie bezog sich dabei am Mittwoch auf Informationen des österreichischen Geheimdiensts. Vor bestimmten Gebäuden sei die Sicherheit erhöht worden, teilte die Wiener Polizei bei Twitter mit.
    Es seien mehr Polizisten in der Hauptstadt unterwegs. Polizeisprecher Markus Dittrich sagte Radio Wien, die Beamten trügen schusssichere Helme und Westen sowie Maschinenpistolen.

    Polizei: Gotteshäuser aller Religionen im Visier

    Es gebe zwar keine konkrete Bedrohung, ließ die Polizei wissen, doch seien Vorsichtsmaßnahmen getroffen worden. "Sollte für die Bevölkerung eine konkrete Gefahr an einem konkreten Ort bestehen", werde die Polizei sofort darüber informieren. Wie lange die zusätzlichen Sicherheitsmaßnahmen andauern sollten, konnte die Polizei nicht sagen. Die Behörden forderten Passanten auf, keine Fotos oder Videos von den Beamten in sozialen Medien zu veröffentlichen.
    Die Polizei stellte am Mittwochnachmittag bei Twitter klar, dass nicht nur Kirchen betroffen seien, sondern auch Gotteshäuser anderer Religionen. Details dazu nannte sie nicht.
    2020 hatte ein Mann, der der Terrorgruppe Islamischer Staat beitreten wollte, in Wien vier Menschen erschossen. Der Täter war mit einem Automatikgewehr und einer unechten Sprengstoffweste ausgerüstet.
    Im Februar wurden Hintermänner des Anschlags in Wien von 2020 verurteilt:

    Katholische Gottesdienste finden weiterhin statt

    Ein Sprecher des Erzbistums Wien sagte der Nachrichtenagentur AP, katholische Kirchen seien offenbar nicht das vorrangige Ziel. Die Polizei habe erklärt, es bestehe keine unmittelbare Gefahr für Katholiken, sagte Michael Prüller. Die Kirchen blieben deshalb geöffnet, Gottesdienste fänden vorerst wie geplant statt. Die größte Kirche Wiens, der Stephansdom, war am Mittwoch voller Touristen und Gläubigen.
    Mehr als die Hälfte der österreichischen Bevölkerung ist römisch-katholisch und vertritt damit die größte Konfession des Landes. Es leben auch kleinere Gemeinschaften von lutherischen und orthodoxen Christen sowie Muslime und Juden in Österreich.
    Quelle: AP