UN-Prognose: Wachstum der Weltbevölkerung könnte 2040 enden

    UN-Bevölkerungsprognose:Wächst die Weltbevölkerung nur noch bis 2040?

    |

    Von 8,5 Milliarden Menschen auf etwa 6 Milliarden? Nach UN-Prognosen wird die Weltbevölkerung bis 2040 wachsen und dann zurückgehen. Forscher zeigen zwei Zukunftsszenarien.

    Menschen gehen durch eine überfüllte Geschäftsstraße in Chennai, Indien.
    Neue Prognose: Bevölkerungswachstum könnte schon 2040 enden.
    Quelle: AFP

    Nach einer neuen UN-Prognose könnte die Weltbevölkerung schon um 2040 einen Höchststand von 8,5 Milliarden Menschen erreichen und bis zum Ende des Jahrhunderts auf etwa 6 Milliarden zurückgehen. Voraussetzung sei allerdings ein "Riesensprung" bei den Investitionen in wirtschaftliche Entwicklung, Bildung und Gesundheit, teilte die internationale Initiative Earth4All mit.
    Die Vereinten Nationen (UN) gehen von einem Höchststand von rund 10,4 Milliarden Menschen erst im Jahr 2080 aus, wie es in einem Bericht vom Sommer 2022 hieß.
    Im November hatte die Weltbevölkerung nach UN-Angaben die 8-Milliarden-Marke geknackt. Einen Stand von 6 Milliarden Menschen hatte die Weltbevölkerung zuletzt um das Jahr 2000, um 1960 waren es erst halb so viele. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts erlebte die Welt ein immenses Bevölkerungswachstum: Zwischen 1950 und 2020 hat sich die Weltbevölkerung nach UN-Daten mehr als verdreifacht.

    Szenarien des Bevölkerungswachstums

    Die Earth4All-Forscherinnen und -Forscher zeichnen in dem am Montag veröffentlichten Arbeitspapier "People and Planet" zwei mögliche Szenarien für die Zukunft. Im ersten entwickelt sich die Welt wirtschaftlich ähnlich weiter wie in den letzten 50 Jahren. Dann erreiche die Bevölkerung bis 2050 ihren Höchststand, heißt es in der Analyse.
    Im zweiten Szenario könnte dieser sogar schon 2040 erreicht sein, wenn es unter anderem größere Investitionen in die Bekämpfung von Armut gäbe. In anderen prominenten Bevölkerungsprognosen werde die Bedeutung einer raschen wirtschaftlichen Entwicklung oft unterschätzt, sind die Earth4All-Experten überzeugt.
    "Wir wissen, dass eine rasche wirtschaftliche Entwicklung in Ländern mit niedrigem Einkommen enorme Auswirkungen auf die Fruchtbarkeitsziffern hat", sagte Per Espen Stoknes, Leiter des Earth4All-Projekts.

    Die Fruchtbarkeitsziffern sinken, wenn Mädchen Zugang zu Bildung erhalten und Frauen wirtschaftlich gestärkt werden und Zugang zu einer besseren Gesundheitsversorgung haben.

    Per Espen Stoknes, Leiter des Earth4All-Projekts

    Entwicklung der Weltbevölkerung
    ZDFheute Infografik
    Ein Klick für den Datenschutz
    Für die Darstellung von ZDFheute Infografiken nutzen wir die Software von Datawrapper. Erst wenn Sie hier klicken, werden die Grafiken nachgeladen. Ihre IP-Adresse wird dabei an externe Server von Datawrapper übertragen. Über den Datenschutz von Datawrapper können Sie sich auf der Seite des Anbieters informieren. Um Ihre künftigen Besuche zu erleichtern, speichern wir Ihre Zustimmung in den Datenschutzeinstellungen. Ihre Zustimmung können Sie im Bereich „Meine News“ jederzeit widerrufen.

    Weltbevölkerung wächst in vielen Regionen langsamer

    Zwar wächst die Zahl der Menschen auf unserem Planeten seit einiger Zeit insgesamt immer langsamer, jedoch nicht in allen Regionen. Bis zum Ende des Jahrhunderts werden dem UN-Bericht zufolge etwa dreimal so viele Menschen in Afrika leben wie heute, knapp 4,3 Milliarden - etwa 40 Prozent der Weltbevölkerung.
    Die größten Treiber sind dabei vor allem zehn Länder, aus denen 2050 mehr als die Hälfte aller neugeborenen Menschen stammen werden, darunter Nigeria, Äthiopien, und Sudan. Immer mehr einkommensstarke Länder werden hingegen - wie heute bereits Japan - in eine negative Bevölkerungsentwicklung rutschen. Für eine Stabilisierung wären Länder wie Deutschland auf Migration angewiesen.
    Quelle: dpa