Ein Toter bei Zugunglück in den Niederlanden

    In der Nähe von Den Haag:Ein Toter bei Zugunglück in den Niederlanden

    |

    Bei einem Zugunglück in der Nähe von Den Haag ist ein Zug entgleist, ein Mensch kam dabei ums Leben. Die Unfallursache ist noch unklar, die Staatsanwaltschaft ermittelt.

    Ein Zugunglück in den Niederlanden hat mindestens einen Menschen das Leben gekostet. 19 Verletzte würden in Krankenhäusern behandelt, teilten die Rettungsdienste am Dienstag mit.
    Ein Zug sei am frühen Morgen etwa um 3.25 Uhr in Voorschoten in der Nähe von Den Haag entgleist. Feuerwehrsprecherin Ingrid de Roos sagte im Fernsehen, am Ende des Zuges sei ein Feuer ausgebrochen, das aber schnell gelöscht worden sei.

    Waggons entgleist

    Den Angaben zufolge war der Zug mit vier Waggons auf dem Weg von Leiden nach Den Haag und hatte zum Zeitpunkt des Unglücks etwa 50 Menschen an Bord. Auf Fernsehbildern war zu sehen, wie Einsatzkräfte über Behelfsbrücken einen kleinen Entwässerungskanal überquerten, der entlang der Schienen verlief, um in der Dunkelheit den verunglückten Zug zu erreichen.
    In den Waggons waren viele Fensterscheiben zu Bruch gegangen. Unklar war, ob sie beim Unfall zerstört wurden oder von Passagieren, die versuchten, ins Freie zu gelangen.
    Fotos zeigten zwei Waggons, die quer zu den Gleisen teilweise über dem Kanal lagen und auf ein Feld ragten. Der vordere Teil des Zuges war offenbar stark beschädigt. Andere Teile des Zuges waren entgleist. Außerdem war ein Güterzug zu sehen, der kurz vor den Trümmern des Passagierzuges zum Stehen gekommen war.

    Betreiber: Personen- und Güterzug gegen Baukran geprallt

    Der Vorstandschef des Schienennetzbetreibers Pro Rail, John Voppen, sagte in einer Pressekonferenz, ein Personen- und ein Güterzug seien gegen einen Baukran geprallt, der für Instandhaltungsarbeiten genutzt worden sei. Der Kran habe auf einem Gleis gestanden, das nicht für den Zugverkehr vorgesehen war. "Wir verstehen nicht, wie das passieren konnte", sagte Voppen und sprach von einem schwarzen Tag für die niederländische Eisenbahn.
    Der Chef des Eisenbahnunternehmens NS, Wouter Koolmees, sagte, das Unglück müsse gründlich untersucht werden.

    Wie alle anderen bin ich voller Fragen und wir möchten wissen, was genau passiert ist.

    Wouter Koolmees

    Zunächst gelte es aber, sich um Reisende und Personal zu kümmern.

    Staatsanwaltschaft ermittelt

    Die Rettungsdienste teilten mit, elf Verletzte seien in Häusern nahe der Gleise behandelt und von einem Krankenwagengeschwader in Hospitäler gefahren worden, einige bis nach Utrecht.
    Ministerpräsident Mark Rutte sprach Angehörigen und Freunden der Betroffenen sein Mitgefühl aus. König Willem-Alexander und Königin Máxima twitterten, ihre Gedanken seien bei den Opfern des Zugunglücks und ihren Familien.
    Ines laufen die Untersuchungen zur Unfallursache. Die Staatsanwaltschaft habe sich eingeschaltet, teilte eine Sprecherin der Polizei am Dienstag in Voorschoten mit.
    Quelle: AP, dpa