Mehr Geld für häusliche Pflege: Bundesrat billigt Reform

    Mehr Geld für häusliche Pflege:Bundesrat billigt Pflegereform

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    Pflege zu Hause stärken, Leistungen verbessern: Die Pflegereform mit höheren Beiträgen zum 1. Juli und Entlastungen für Pflegebedürftige kommt. Der Bundesrat gibt grünes Licht.

    Eine Pflegerin reicht einer Frau ein Getränk.
    Um die häusliche Pflege zu stärken, wird das Pflegegeld zum 1. Januar 2024 um 5% erhöht.
    Quelle: dpa

    Die Pflegereform kann in Kraft treten. Der Bundesrat billigte am Freitag in Berlin das Gesetz, wodurch Pflegebedürftige, die zu Hause gepflegt werden, zum 1. Januar 2024 fünf Prozent mehr Pflegegeld bekommen sollen.
    Zur Finanzierung der Gesamtreform soll der allgemeine Beitragssatz zur Pflegeversicherung am 1. Juli von 3,05 Prozent auf 3,4 Prozent des Bruttolohns steigen. Die Aufschläge für Kinderlose werden gleichzeitig von 0,35 auf 0,6 Prozentpunkte erhöht.

    Pflegegeld steigt 2024

    Um die häusliche Pflege zu stärken, steigt das Pflegegeld zum Jahreswechsel um fünf Prozent. Dieses Geld bekommen Pflegebedürftige, die zu Hause ehrenamtlich versorgt werden - in der Regel von Angehörigen. Gleichzeitig werden auch die ambulanten Sachleistungsbeträge um fünf Prozent angehoben.
    In dem Gesetz ist zudem ein sogenanntes Entlastungsbudget vorgesehen, um pflegenden Angehörigen Vertretungen zu ermöglichen. Dafür wurde allerdings die ab 2025 ursprünglich geplante Anhebung der Geld- und Sachleistungen in der Pflege von fünf Prozent auf 4,5 Prozent verringert.
    Auf dem Bild ist eine Grafik zur beschlossenen Rentenreform der Ampel zu sehen.
    Im Bundestag wurde die Pflegereform beschlossen. Pflegegeld und Pflegebeitrag sollen steigen. Doch nicht allen reicht das - auch innerhalb der Koalition.26.05.2023 | 1:45 min

    Entlastungen für Angehörige mit pflegebedürftigen Verwandten

    Gestaffelt angehoben werden mit Jahresbeginn 2024 auch die Zuschläge der Pflegekassen an die Pflegebedürftigen in vollstationären Pflegeeinrichtungen. Der Zuschlag fällt dabei umso höher aus, je länger die Verweildauer im Heim ist.
    Ausgeweitet werden soll ab 2024 die Unterstützung für Menschen, die wegen der Pflegebedürftigkeit eines Verwandten vorübergehend nicht arbeiten können. Das Pflegeunterstützungsgeld können Angehörige künftig pro Kalenderjahr für bis zu zehn Arbeitstage je Pflegefall in Anspruch nehmen.
    Der Bundestag hat am Freitag für das neue Gesetz im Bereich Pflege gestimmt. Von der Opposition kommt Kritik.
    Die Ampel-Regierung will mit einem neuen Gesetz für Entlastung im Pflegebereich sorgen. Doch Verbraucherschützer und die Opposition kritisieren dieses Gesetz. 26.05.2023 | 1:49 min
    Die von der Koalition geplanten Neuregelungen in der Pflege werden von Verbaucherschützern zum Teil kritisiert:

    Ab dem zweiten Kind zahlen Eltern künftig weniger für die Pflegeversicherung

    Die Beitragsanhebung in der Pflegeversicherung soll Mehreinnahmen von rund 6,6 Milliarden Euro pro Jahr bringen. Für den Fall, dass dies nicht ausreicht, enthält das Gesetz auch eine Verordnungsermächtigung für die Bundesregierung zur weiteren Anpassung des Beitragssatzes.
    Wer mehrere Kinder hat, soll ab dem zweiten bis zum fünften Kind unter 25 Jahren pro Kind 0,25 Beitragssatzpunkte weniger zahlen. Dies geht auf eine Vorgabe des Bundesverfassungsgerichts zurück, kinderreiche Familien zu entlasten.
    Quelle: AFP

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