Bundestag schaltet am Wochenende den Strom ab

    48 Stunden offline:Bundestag schaltet am Wochenende den Strom ab

    Dominik Rzepka
    von Dominik Rzepka
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    Im Bundestag gehen an diesem Wochenende die Lichter aus: Wegen Handwerksarbeiten wird der Strom abgestellt. Abgeordnete müssen ohne Mails auskommen - und den Kühlschrank ausräumen.

    Reichstag bei Nacht
    Der Reichstag bei Nacht: Im Bundestag wird am Wochenende der Strom abgeschaltet.

    Kein Licht, keine Mails und die Aufzüge fahren auch nicht. Weil im Deutschen Bundestag an diesem Wochenende die Handwerker kommen, müssen die Abgeordneten und ihre Mitarbeiter draußen bleiben. Der Strom wird abgestellt, die Büros bleiben geschlossen. Gebäude wie zum Beispiel das Jakob-Kaiser-Haus neben dem Reichstagsgebäude können nicht betreten werden.
    Die Arbeiten, die Handwerker an diesem Wochenende ausführen, sind laut Bundestagsverwaltung "notwendig und seit langem geplant". Zum Zeitpunkt der Arbeiten sagt ein Sprecher des Bundestags:

    Dies findet sinnigerweise am Wochenende statt, damit die Arbeit der politischen Ebene und der Verwaltung nicht beeinträchtigt wird.

    Sprecher des Bundestags

    Kühlschränke im Bundestag werden abgestellt

    Betroffen sind nach ZDFheute-Informationen auch die Postfächer der Abgeordneten. Die Bundestagsverwaltung hat alle Parlamentarier darüber informiert, dass Mails möglicherweise bis Montagmorgen nicht empfangen werden können. Auch Diensthandys seien nur eingeschränkt nutzbar.
    Die Frage, ob es sich bei den geplanten Arbeiten um Updates der Server handelt, will ein Sprecher aus Sicherheitsgründen nicht beantworten. Auf den Bundestag hatte es zuletzt Cyberangriffe gegeben. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik teilt auf Anfrage mit, von der Stromabschaltung nicht tangiert zu sein.
    Im April hatte es Cyber-Angriffe auf Websites öffentlicher Stellen gegeben:

    Wahrscheinlich keine große Beeinträchtigung für Abgeordnete

    Für die meisten Abgeordneten dürfte die Stromabschaltung keine große Beeinträchtigung darstellen. Viele von ihnen befinden sich gerade nicht in Berlin, sondern im Urlaub oder in ihren Wahlkreisen.
    Problematisch dürfte es höchstens werden, wenn sie ihre Kühlschränke nicht geleert haben. Denn die, so schreibt die Bundestagsverwaltung, werden auch abgestellt.

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