Konzept der Linken: Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich

    Weniger Arbeit, voller Lohn:Linke stellt Konzept zu Vier-Tage-Woche vor

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    Die Linke will die Vier-Tage-Woche bei vollem Lohnausgleich. Vorreiter soll der öffentliche Dienst sein. So könne ein Standard für die Privatwirtschaft geschaffen werden.

    Ein freier Tag pro Woche? Die Linke stellt ein Konzept für den öffentlichen Dienst vor.
    Ein freier Tag pro Woche? Die Linke stellt ein Konzept für den öffentlichen Dienst vor.
    Quelle: dpa

    Bei der Umsetzung einer generellen Vier-Tage-Arbeitswoche in Deutschland sollte aus Sicht der Linken der öffentliche Dienst eine Vorreiterrolle einnehmen.

    Die Regierung muss eingreifen und die Arbeitszeit zügig mit vollem Lohnausgleich reduzieren. Denkbar ist eine schrittweise Reduzierung auf 32 Stunden pro Woche.

    Konzept der Linken

    Das Konzept will Linken-Bundesgeschäftsführer Ates Gürpinar an diesem Montag in Berlin vorstellen. "Die Regierung schafft so einen Standard auf dem Arbeitsmarkt, an dem sich auch die private Konkurrenz orientieren muss, wenn sie neue Fachkräfte gewinnen will."
    Arbeiterin am Fließband in der Autoproduktion.
    Für welche Branchen das Arbeitszeitmodell geeignet ist15.05.2023 | 4:33 min

    Linke fordert Vier-Tage-Woche und Wahlarbeitsgesetz

    Die Linke fordert außerdem, dass ein Wahlarbeitsgesetz erlassen wird. "Beschäftigte erhalten demnach einen individuellen Rechtsanspruch auf Änderung ihrer Arbeitszeit."
    • Die Tarifparteien sollen Optionen für die Ausgestaltung in den jeweiligen Betrieben erarbeiten.
    • Das Gesetz gelte für Betriebe aller Größen und Branchen.
    • Die Besonderheiten kleiner Betriebe und bestimmter Tätigkeiten könnten in betrieblich angepassten Arbeitszeitkonzepten berücksichtigt werden.
    • Betriebe mit wenig Umsatz und Gewinn sollen nach den Vorstellungen der Linken Hilfe vom Staat bei der Umstellung auf die Vier-Tage-Woche bekommen.
    "Für sie kann der Übergang zum Vier-Tage-Modell mithilfe von zeitlich begrenzten Lohnzuschüssen erleichtert werden", heißt es in dem Konzept.
    Marvin Walker (l), Mechantroniker im dritten Ausbildungsjahr, zeigt im Hydraulikkabinett Hugo Seidel an einer Versuchswand Aufgaben aus seiner Ausbildung
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    Anti-Stress-Verordnung im Arbeitsschutz verankern

    Die Linke mahnt zudem eine sogenannte Anti-Stress-Verordnung an. Diese soll analog zu anderen Gefahrenverordnungen im Arbeitsschutz die Pflichten der Unternehmen konkretisieren. Dies würde auch Gewerkschaften und Betriebsräten die Durchsetzung gesundheitsförderlicher Arbeitsbedingungen erleichtern.
    Quelle: dpa

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