Wagenknecht will nicht Chefin ihrer neuen Partei werden

    Neues Bündnis:Wagenknecht will nicht Parteichefin werden

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    Eine Wagenknecht-Partei ohne eine Chefin Wagenknecht: Sie strebe nicht an, selbst Vorsitzende der geplanten Partei zu werden, sagt die Ex-Linken-Politikerin.

    Sahra Wagenknecht kratzt sich an ihrer rechten Augenbraue.
    Will nicht "alles in dieser Partei" machen: Sahra Wagenknecht
    Quelle: Filip Singer/epa

    Die frühere Linken-Politikerin Sahra Wagenknecht will nicht Vorsitzende ihrer noch zu gründenden Partei werden. "Ich gehe davon aus, dass den Parteivorsitz jemand anderes macht, weil ich nicht den Anspruch habe, jetzt alles in dieser Partei zu machen und zu richten", sagte sie in der ARD.
    Stattdessen könne die ehemalige Linksfraktionsvorsitzende Amira Mohamed Ali das sehr gut machen, sagte Wagenknecht auf eine entsprechende Frage. "Die hat ja auch Erfahrungen, auch im organisatorischen Bereich, da ist sie deutlich besser als ich."
    GERMANY-POLITICS-PARTIES-WAGENKNECHT
    Als Vorstufe ihrer neuen Partei hat Sahra Wagenknecht den Verein "Bündnis Sahra Wagenknecht" gegründet. 23.10.2023 | 3:01 min

    Fokus auf Bundespolitik

    Eine Spitzenkandidatur bei der Europawahl im kommenden Jahr hielt sich Wagenknecht offen: "Es spricht viel dafür, es spricht allerdings auch manches dagegen", sagte sie in der Sendung "Konfrontation: Markus Feldenkirchen trifft Sahra Wagenknecht". Eine endgültige Entscheidung sei noch nicht gefallen. Ihr Hauptaugenmerk gelte auch künftig der Bundespolitik.
    Sie und neun weitere Abgeordnete hatten vor etwa zwei Wochen ihren Austritt aus der Linken erklärt. Das "Bündnis Sahra Wagenknecht" plant eine Parteigründung und will damit auch in Regierungsverantwortung gehen.
    Bündnis für Unzufriedene?
    Sahra Wagenknecht über die Pläne für ihr Bündnis, das Verhältnis zu ihrer Ex-Partei und die Wähler der AfD.23.10.2023 | 6:59 min

    Kein gemeinsamer Nenner mit Scholz und den Grünen

    Zu möglichen künftigen Koalitionspartnern sagte sie, bei Kanzler Olaf Scholz (SPD) könne sie sich nicht vorstellen, "dass wir da auf einen Nenner kommen". Eine Koalition mit den heutigen Grünen lehnte sie ab:

    "Das ist ausgeschlossen, mit denen zu koalieren."

    Sahra Wagenknecht

    Im jüngsten ZDF-Politbarometer sagen drei Prozent der Befragten, sie würden eine Wagenknecht-Partei bei der nächsten Bundestagswahl "auf jeden Fall" wählen, stünde sie denn zur Wahl, zehn Prozent würden es "wahrscheinlich" tun. 22 Prozent würden sie "wahrscheinlich nicht" wählen und 57 Prozent "auf keinen Fall". Eine solche Partei könnte sich demnach vor allem auf bisherige Anhänger der Linken und der AfD stützen. 30 Prozent der Linken- und 21 Prozent der AfD-Anhänger geben in der Befragung an, sie würden der Neugründung sicher oder wahrscheinlich ihre Stimme geben.
    Politikerin Sahra Wagenknecht
    ZDFheute live: Wie verändert das Wagenknecht-Bündnis die Parteienlandschaft?23.10.2023 | 25:32 min
    Quelle: dpa, AFP
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