Umweltschützer klagen gegen EU-Taxonomie

    Gas- und Atomenergie:Umweltschützer klagen gegen EU-Taxonomie

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    Die EU hat Gas- und Atomkraft als "nachhaltig" eingestuft. Mehrere Umweltverbände ziehen dagegen jetzt vor Gericht.

    Das Gaskraftwerk Gebersdorf bei Sonnenaufganb
    Die Klagen der Umweltschutz-Verbände richten sich unter anderem gegen die Einstufung von Gaskraftwerken als nachhaltige Energiequelle.
    Quelle: dpa

    Mehrere Umweltorganisationen klagen gegen die EU-Einstufung von Gas und Atomkraft als klimafreundlich. Greenpeace, der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) und der World Wild Fund (WWF) haben zusammen mit anderen Gruppen beim Gericht der Europäischen Union in Luxemburg Klagen gegen die sogenannte Taxonomie eingereicht, wie die Verbände am Dienstag mitteilten.
    Mit der Taxonomie listet die Europäische Union Bereiche auf, in die investiert werden kann, um den Klimawandel zu bekämpfen. Seit Anfang Januar werden auch Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke als klimafreundlich eingestuft. Konkret können damit Finanzprodukte wie Fonds als "nachhaltig" beworben werden, auch wenn sie Investitionen in Gas- oder Atomkraftwerke vorsehen.

    Klagen auch von Österreich und Luxemburg

    Das sorgte für Diskussionen und Kritik, da beim Verbrennen von Gas klimaschädliches CO2 ausgestoßen wird und bei der Nutzung von Atomenergie radioaktiver Müll entsteht. Österreich und Luxemburg klagen ebenfalls gegen die EU-Taxonomie.

    Die EU-Kommission darf nicht das Problem als Lösung verkleiden. Atom und Gas können nicht nachhaltig sein.

    Nina Treu, Geschäftsführerin von Greenpeace Deutschland

    BUND: Taxonomie als "Etikettenschwindel"

    Während Greenpeace gegen das grüne Label für Atom und Gas vorgehen will, reichte BUND zusammen mit dem europäischen Büro des WWF und anderen Organisationen eine separate Klage gegen das Öko-Siegel für Erdgas bei dem EU-Gericht ein.

    Vermeintlicher Klimaschutz durch Etikettenschwindel ist inakzeptabel.

    Olaf Bandt, Vorsitzender BUND Deutschland

    Laut BUND rechnen die klagenden Organisationen mit einer ersten mündlichen Anhörung in der zweiten Hälfte von 2024.
    Quelle: dpa, AFP, Reuters

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