Iran: Demonstranten zum Tode verurteilt

    Proteste im Iran:Weitere Demonstranten zum Tode verurteilt

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    Im Iran wurden weitere Demonstranten zum Tode verurteilt. Sie sollen an der Tötung eines Sicherheitsbeamten beteiligt gewesen sein.

    Proteste im Iran, Archivbild
    Die Angeklagten hatten sich zu einer Demo versammelt.
    Quelle: ap

    Im Iran sind fünf Teilnehmer an Demonstrationen zum Tode verurteilt worden, weil sie an der Tötung eines Mitglieds der paramilitärischen Basidsch-Milizen bei Protesten im November beteiligt gewesen sein sollen. Elf weitere Menschen, darunter auch drei Minderjährige, wurden zu langen Haftstrafen verurteilt, wie ein Justizsprecher am Dienstag bei einer Pressekonferenz sagte.
    Die Angeklagten wurden schuldig gesprochen, an der Tötung von Ruholla Adschamian Anfang November in der Stadt Karadsch westlich von Teheran beteiligt gewesen zu sein.

    Angeklagte sollen Opfer bei Demo getötet haben

    Der Anklage zufolge war Adschamian von einer Gruppe Trauernder getötet worden, die sich zu Protesten wegen der Tötung der Demonstrantin Hadis Nadschafi 40 Tage nach deren Tod versammelt hatten. Sie zogen den 27-Jährigen demnach nackt aus, stachen mit Messern auf ihn ein und schlugen ihn. Im Anschluss sei sein nackter Leichnam durch die Straßen gezogen worden, hieß es.
    Nadschafi war bei mittlerweile seit über zwei Monaten andauernden Protesten im Iran nach dem Tod der jungen Kurdin Mahsa Amini getötet worden. Die 22-Jährige Amini war von der sogenannten Sittenpolizei in Teheran verhaftet worden, weil sie ihr islamisches Kopftuch nicht den Regeln entsprechend getragen haben soll. Sie starb kurze Zeit später im Krankenhaus. Aktivisten machen die Polizei dafür verantwortlich, die Amini misshandelt habe.
    Bei den Protesten wurden nach offiziellen iranischen Angaben inzwischen mehr als 300 Menschen getötet, darunter auch dutzende Mitglieder der Sicherheitskräfte. Infolge der Gewalt bei den Protesten wurden nach dem jüngsten Urteil nun insgesamt elf Menschen im Iran zum Tode verurteilt.
    Quelle: AFP