Experten fordern von WHO: Klimakrise als Gesundheitsnotstand

    Aufruf an die WHO:Experten: Klimakrise als Gesundheitsnotstand

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    Die Klima- und Naturkrise schaden der Gesundheit, sagen Wissenschaftler in mehr als 200 Fachzeitschriften und fordern von der WHO einen globalen Gesundheitsnotstand auszurufen.

    Ein Schild der Weltgesundheitsorganisation
    Wissenschaftler fordern, dass die Weltgesundheitsorganisation die Klimakrise zum Gesundheitsnotstand erklärt. Mehr als 200 Fachjournale veröffentlichten dazu einen Aufruf.26.10.2023 | 0:28 min
    Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sollte die Klima- und Naturkrise nach Auffassung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus aller Welt zum Gesundheitsnotstand erklären.
    Mehr als 200 wissenschaftliche Fachjournale veröffentlichten gleichzeitig einen Aufruf, dies noch vor der nächsten Weltgesundheitsversammlung im Frühjahr 2024 zu tun. Dazu gehören renommierte Magazine wie "The Lancet" und "The British Medical Journal" ("BMJ").

    Wissenschaftler: Klimakrise schädigt die Gesundheit

    Es sei ein gefährlicher Fehler, die Klima- und die Naturkrise separat zu betrachten, heißt es in dem Aufruf.
    "BMJ"-Chefredakteur Kamran Abbasi teilte mit:

    Die Klimakrise und der Verlust der biologischen Vielfalt schädigen beide die menschliche Gesundheit, und sie sind miteinander verknüpft. Deshalb müssen wir sie gemeinsam betrachten und einen globalen Gesundheitsnotstand ausrufen.

    Kamran Abbasi, "BMJ"-Chefredakteur

    "Gesundheitsexperten (...) kommt eine zentrale Rolle zu, wenn es darum geht, diese wichtige Botschaft zu vermitteln und sich dafür einzusetzen, dass die Politiker den globalen Gesundheitsnotstand erkennen und dringend Maßnahmen ergreifen."
    Anpassung an den Klimawandel
    Ernteeinbußen nach Extremwetter oder Verkehrkollaps durch überhitzte Straßen - Deutschland muss sich auf Wetterextreme einstellen, sonst drohen Einbußen in Milliardenhöhe. 30.09.2023 | 2:11 min

    Klimakrise trägt zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten bei

    • Der Klimawandel trage unter anderem mit steigenden Temperaturen und Extremwetter zur Ausbreitung ansteckender Krankheiten bei.
    • Umweltverschmutzung schade Trinkwasserquellen.
    • Wegen der Versauerung der Meere würden Fische für den Verzehr rarer. 
    • Der Rückgang der Artenvielfalt mache es schwerer, die Menschheit gesund zu ernähren.
    • Mehr Siedlungs- und Agrarbau sowie das Vordringen in vorher naturbelassene Gebiete bringe die Menschen enger in Kontakt mit zehntausenden Arten. Damit wachse die Gefahr, dass Krankheiten oder Parasiten auf den Menschen übergehen.
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    Gesundheitsnotstand: Höchste Alarmstufe der WHO

    Einen Gesundheitsnotstand auszurufen ist die höchste Alarmstufe, die die WHO verhängen kann. Sie tat dies beispielsweise bei der Corona-Pandemie. Damit sind alle Mitgliedsländer aufgefordert, Informationen auszutauschen und alles zu tun, um das betreffende Problem in den Griff zu bekommen.
    Einige Kinder Mit ihrer Mutter neben einem Gebäude.
    Quelle: Save the Children

    Konkrete Auswirkungen hat das Ausrufen eines Notstands nicht. Die WHO kann keinem Land Vorschriften über Maßnahmen machen. Darüber entscheiden die Länder jeweils für sich.
    Politiker müssten die Augen öffnen für die Bedrohung der Gesundheit durch die Klima- und die Naturkrise, heißt es in dem aktuellen Aufruf weiter. Sie müssten sich klarmachen, wie viel eine Beseitigung der Krisen zur öffentlichen Gesundheit beitragen könne.

    ZDFheute-KlimaRadar
    :Daten zum Klimawandel im Überblick

    Wie hat sich das Klima bereits verändert? Wie viel CO2 haben die Länder seit 1990 eingespart? Die wichtigsten Zahlen im KlimaRadar von ZDFheute.
    von Moritz Zajonz
    Fünf Icons mit Fabrikschlot, Blitz, Thermometer vor Deutschland und Weltkarte, und einem Haus über Wellen. Im Hintergrund ein Braunkohlekraftwerk.
    Grafiken
    Quelle: dpa

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