Darum geht es bei der Sozialwahl 2023

    FAQ

    Deutsche Rentenversicherung:Sozialwahl 2023: Darum geht es

    von Cengiz Ünal
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    Noch bis zum 31. Mai können Versicherte bei der Sozialwahl abstimmen. Es geht dabei um wichtige Entscheidungen zu den Themen Gesundheit und Rente. Was Sie dazu wissen müssen.

    Stimmzettel für die Sozialwahl
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    Mehr als 52 Millionen Versicherte und Rentner sind aufgerufen, bei der Sozialwahl 2023 ihre Stimme abzugeben - und zwar bis zum 31. Mai. Aber worum geht es eigentlich genau bei der drittgrößten Wahl in Deutschland? Wichtige Fragen und Antworten:

    Worüber wird bei der Sozialwahl abgestimmt?

    Wer Renten- oder Krankenkassenbeiträge zahlt, soll mitbestimmen können, was mit den Beitragsgeldern geschieht: Das ist der Grundgedanke der Sozialwahl.
    Bei den Sozialwahlen werden Mitglieder der Verwaltungsräte der gesetzlichen Krankenkassen sowie der Vertreterversammlungen der gesetzlichen Unfall- und Rentenversicherungen bestimmt.

    Welche Rolle spielen die Versichertenvertretungen?

    Grundsätzlich verstehen sich die Versichertenvertretungen als Sprachrohr ihrer Mitglieder. Sie beschließen etwa den Haushalt der jeweiligen Versicherung und entscheiden über die Verwendung von Beitragsgeldern.
    Wissenswertes zur Sozialwahl 2023
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    Eine wichtige Funktion haben die Widerspruchsausschüsse, erklärt Francesco Fronholt von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland. "Wenn Sie einen Antrag stellen und der nicht bewilligt wird, können Sie einen Widerspruch erstellen. Dann entscheiden nicht die Beschäftigten der Deutschen Rentenversicherung darüber, sondern ihre Vertreter."
    Das Gremium achte zudem darauf, dass die Verwaltung rechtlich saubere Entscheidungen treffe - etwa über die Zahlung einer Reha oder einer Erwerbsminderungsrente.

    Welche Kritik gibt es an der Sozialwahl?

    Kritiker stellen dennoch die Sinnhaftigkeit dieser Gremien in Frage, denn vieles werde sowieso vom Gesetzgeber bestimmt. Viele Entscheidungen würden informell vorgeklärt und von den Versichertenvertretungen nur abgenickt.
    Ein weiterer Kritikpunkt sind die Kosten: Die letzte Sozialwahl vor sechs Jahren hat rund 50 Millionen Euro gekostet - einschließlich des Postversands an Millionen Wahlberechtigte.

    Wer darf seine Stimme abgeben?

    Das ist etwas kompliziert: Denn nur, wer bei der Rentenversicherung Bund ist, darf wählen - außerdem Versicherte bei den gesetzlichen Krankenkassen TK, Barmer, DAK, Kaufmännische Krankenkasse, und Handelskrankenkasse.
    Andere Versicherte haben die Möglichkeit, über sogenannte Friedenswahlen Einfluss zu nehmen. Dabei muss aber nicht gewählt werden, weil nur ein einziger Wahlvorschlag vorliegt. "Das heißt, da einigen sich beide Seiten - Arbeitgeber sowie Versicherte und Rentner - im Vorfeld darauf, wer über ihre Listen in das Parlament einziehen soll", erläutert Francesco Fronholt von der Deutschen Rentenversicherung Rheinland.
    Versicherte der gesetzlichen Krankenkassen können bei dieser Wahl erstmals auch online wählen. Die Hoffnung dabei ist, dass sich mehr Menschen beteiligen - bei der letzten Sozialwahl 2017 nutzten nur 30 Prozent der Wahlberechtigten ihr Stimmrecht.

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