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Fokus auf andere Märkte : Ist Europa ein Auslaufmodell der Formel 1?

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Zum Europa-Auftakt der Formel 1 an diesem Wochenende stellt sich die Frage: Hat sich die Königsklasse vom alten Kontinent schon fast verabschiedet?

Formel 1-Rennstrecke vor dem Casino in Monaco
Die Formel 1 startet diesmal in Monaco in die Europa-Saison.
Quelle: dpa

Durch die Absage des Imola-GP wegen der Flut-Katstrophe in der Emilia Romagna findet der Europa-Auftakt der Formel 1 nun in Monaco statt. Irgendwie passend in einer Zeit, in der sich der Fokus der Formel 1 immer stärker auf die Show zu richten scheint. Bedingt natürlich durch die Versuche von Rechte-Inhaber Liberty Media, immer stärker den amerikanischen Markt zu erobern, der derzeit ja boome.

Wie weit das tatsächlich funktioniert, bleibt abzuwarten. Denn es gibt zwar offenbar tatsächlich im Moment hunderttausende Amerikaner, die bereit sind, in Miami, Austin oder später im Jahr dann speziell bei der Formel-1-Premiere in Las Vegas horrende Summen für Tickets auf den Tisch zu legen. Aber die US-Fernsehzahlen beim jüngsten GP in Miami zum Beispiel waren schon wieder etwas schlechter als im letzten Jahr – und liegen immer noch unter der Hälfte der Einschaltquoten der ur-amerikanischen NASCAR-Serie.

Europäische Fans fühlen sich verprellt

Gleichzeitig verprellen die Showevents rund um die Rennen, ständige Änderungen des Wochenendformats und die häufigeren Sprintrennen die traditionellen Fans, die ja immer noch verstärkt in Europa zu Hause sind – auch wenn im Kalender 2023 sowieso nur noch 8 von 23 Rennen in Europa geplant waren. Deren Kritik in den sozialen Netzwerken ist oft sehr deutlich, die Amerikanisierung der Formel 1 nicht das, was sie sich wünschen.

Max Verstappen jubelt.
Sieht die neue Show um die Formel 1 eher kritisch: Max Verstappen (Archivbild von 2021)
Quelle: ap

Sicher, die Formel 1 argumentiert dagegen mit zum Teil extrem hohen Zuschauerzahlen auch an europäischen Strecken 2022. Aber da spielte womöglich auch ein gewisser Nachhol-Effekt nach der Corona-Pandemie eine Rolle. Und einige Kurse wie Spielberg, Spa und natürlich Zandvoort profitieren auch von der "Orange Army", der großen Fan-Basis von Max Verstappen. Der durch den Weltmeister ausgelöste F1-Boom in den Niederlanden ist durchaus mit dem Schumi-Boom in Deutschland in den 90er- und 2000er-Jahren zu vergleichen.

Gerade das deutsche Interesse an der Formel 1 lässt derzeit aber deutlich nach, ohne eigenes Rennen, mit nur noch einem Fahrer, Nico Hülkenberg, und Übertragungen nur im Pay-TV.

Verstappen schimpft auf die Neuerungen

Ausgerechnet Verstappen ist dabei absolut kein Freund des Show-Theaters. Weder der Show vor dem Miami-GP, als unter Klängen eines Streich-Orchesters aus der Feder von Will.i.am die Fahrer einzeln von Rapper LL Cool J präsentiert wurden: zwanzig Minuten lang, in einer Phase, die die Piloten gerne zur Konzentration auf das Rennen nutzen würden. Der Weltmeister ist auch kein Freund der Sprintrennen: 

Das ist kein Racing, das ist Zocken wie im Casino
Max Verstappen

Und er steht nicht allein da mit dieser Meinung: "Ich bin offen für Neues, aber das hier brauche ich nicht", sagte Mercedes-Pilot George Russell in Miami: "Ich bin hier, um Rennen zu fahren, ich bin nicht hier für eine Show. Mein Ding ist das nicht. Aber ich schätze, ich habe keine Wahl."

Formel-1-Chef Stefano Domenicali will das nicht hören: "Die Fahrer müssen sich manchmal daran erinnern, dass sie Teil eines größeren Ganzen sind", so Domenicali:

Die Fahrer sind Teil dieses Sports und dieses Geschäfts, und es wächst, weil wir über den Tellerrand hinausschauen.
Formel-1-Chef Stefano Domenicali

Dass er damit langfristig auch falsch liegen könnte, wenn die klassische Basis verloren geht, will der Formel-1-Boss freilich genauso wenig hören.

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