Fußball: So lief der Deadline Day in Europas Ligen

    Ende der Transferfrist:So lief der Deadline Day in Europas Ligen

    von Ralf Lorenzen
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    Noch ein großer Name für Union Berlin - und zwei weitere spektakuläre Personalien im Fokus: In der Fußball-Bundesliga ist am Freitag das Transferfenster geschlossen worden.

    Bonucci
    Ein Europameister für Union Berlin: Leonardo Bonucci spielt in der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga.
    Quelle: AP Photo/Antonio Calanni

    Über keine andere Position wurde in Fußball-Deutschland in den vergangenen Wochen so intensiv diskutiert wie über Bayern Münchens fehlende "holding six". Als die von Trainer Thomas Tuchel so sehr gewünschte rein defensive Sechs sollte auf den letzten Drücker der Portugiese Joao Palhinha verpflichtet werden.

    Verwirrspiel um Kolo Muanis Wechsel zu PSG

    Letztlich soll Palhinhas Verein FC Fulham aber kein grünes Licht gegeben haben. Anderer Ausgang im Hickhack bei Eintracht Frankfurt im Fall von Randal Kolo Muani, der seinen Wechsel zu Paris Saint-Germain mit aller Macht erzwingen wollte und damit am Ende erfolgreich war. Zunächst schien es, als würde der Angreifer vorerst weiter für Frankfurt spielen, ehe am späten Abend doch noch klar wurde, dass der Wechsel noch vollzogen wird.

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    Ebenfalls verlassen hat die Eintracht Rafael Borré, der bei Werder Bremen auf Leihbasis den am Tag zuvor nach Dortmund transferierten Niclas Füllkrug ersetzen soll. Gesichert haben sich die Frankfurter die Dienste des Franzosen Niels Nkounkou, der als hochtalentierter linker Außenbahnspieler gilt.

    Union Berlin holt Europameister Bonucci

    Ebenfalls aus Frankreich kommt der Last-Minute-Ersatz für den abgewanderten Konstantinos Mavropanos beim VfB Stuttgart: Innenverteidiger Anthony Rouault wechselte vom FC Toulouse zu den Schwaben, die ihrerseits noch Borna Sosa nach Ajax Amsterdam abgaben.
    Union Berlin setzte die Serie namhafter Verpflichtungen fort und sicherte sich die Dienste des routinierten Verteidigers Leonardo Bonucci von Juventus Turin.
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    International ragte am letzten Transfertag der Wechsel von Matheus Nunes von den Wolverhampton Wanderers zu Triple-Sieger Manchester City heraus. Mit einer Ablösesumme von über 60 Millionen Euro war das der absolute Ausreißer am Deadline Day, an dem hauptsächlich Leihgeschäfte getätigt wurden.

    Großer Umbruch bei RB Leipzig

    Das hiesige Transfergeschehen stand wochenlang im Schatten der sich hinziehenden Bemühungen Bayern Münchens um Harry Kane, dem ersten Bundesliga-Transfer jenseits der 100-Millionen-Grenze. Bewegung brachte hauptsächlich der Umbruch bei RB Leipzig in den Markt.
    Die Sachsen verkauften unter anderem Josko Gvardiol, Dominik Szoboszlai und Christopher Nkunku für insgesamt 220 Millionen Euro in die Premier League. Davon gaben sie rund 150 Millionen Euro für sechs junge Spieler wieder aus.
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    RB Leipzig vollzieht zur neuen Saison einen großen Umbruch - und dennoch wird das Team von Trainer Marco Rose hoch gehandelt. 24.08.2023 | 13:46 min

    Auch Wechsel aus der Premier League in die Bundesliga

    Bayer Leverkusen erneuerte die Offensive unter anderem mit den Routiniers Granit Xhaka und Jonas Hofmann. Die Verpflichtung Xhakas vom FC Arsenal zeigt, dass der Weg nach England in diesem Sommer keine Einbahnstraße war.
    Nicht nur Kane und Xhaka, auch Wout Weghorst (nach Hoffenheim), Robin Koch (nach Frankfurt) und Maximilan Wöber (nach Mönchengladbach) fanden den Weg in umgekehrter Richtung über den Kanal.

    Borussia Dortmund wird in der Bundesliga fündig

    Der Wechsel von Hofmann aus Mönchengladbach illustriert den lebhaften Wechselverkehr innerhalb der Bundesliga, der hauptsächlich von Borussia Dortmund betrieben wurde: Füllkrug, Felix Nmecha, Marcel Sabitzer und Ramy Bensebaini blieben mit dem Wechsel zum BVB im Lande. Mit Jude Bellingham verloren die Dortmunder allerdings den wertvollsten Spieler der Bundesliga an Real Madrid.
    Insgesamt legte die Bundesliga mit 737 Millionen Euro bei den Ausgaben um rund ein Drittel gegenüber dem letzten Sommer zu, blieb aber knapp unter dem ihrem Rekord vom letzten Vor-Corona-Sommer 2019.

    England und Saudi-Arabien investieren am meisten

    International rangiert sie damit nur noch auf Platz fünf. Befeuert von den Umbrüchen bei Chelsea London und dem FC Liverpool knackte die Premier League erneut ihren Rekord und steigerte die Ausgaben auf 2,6 Milliarden Euro.
    Von Null auf Platz zwei katapultierte sich noch vor der italienischen Seria A in Italien und der französischen Ligue 1 die Saudi Pro League. Neymar, Benzema und ein gutes Dutzend anderer Starspieler ließ sich die staatlich subventionierte Liga knapp 850 Millionen Euro kosten.

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