Olympia - Peking: Grotheer rast zu erstem Skeleton-Gold

    Jungk gewinnt Silber:Grotheer rast zu historischem Skeleton-Gold

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    Christopher Grotheer krönt sich zum ersten deutschen Olympiasieger im Skeleton. Teamkollege Axel Jungk komplettiert das glänzende deutsche Ergebnis mit Silber.

    Christopher Grotheer und Axel Jungk zeigen ihre Gold- und Silbermedaille
    Christopher Grotheer (r.) und Axel Jungk feiern Gold und Silber bei Olympia in Peking.
    Quelle: dpa

    Christopher Grotheer ist der erste deutsche Olympiasieger im Skeleton. Der Weltmeister raste bei den Winterspielen in Peking am Freitag vor seinem Landsmann Axel Jungk und dem Chinesen Yan Wengang zur Goldmedaille. Es waren die ersten Medaillen für die deutschen Skeleton-Männer auf der olympischen Bühne überhaupt. Der dritte deutsche Starter Alexander Gassner belegte Platz acht.
    Mit 0,85 Sekunden Vorsprung vor Jungk war Grotheer in den finalen Lauf gegangen und raste auch da ganz cool bäuchlings ins Tal. 

    Dieses Gold habe ich im Kopf gewonnen.

    Christopher Grotheer

    Ähnlich hoch wie Grotheers Triumph ist die Silbermedaille von Jungk einzuschätzen. Der 30-Jährige hatte sich im Januar mit dem Coronavirus infiziert, zitterte lange um die Olympia-Teilnahme. Auch bei der Einreise nach China lief aufgrund seiner Erkrankung nicht alles reibungslos.

    Ich habe gesagt: Ich will mit einer Medaille nach Hause kommen. Es hat sich alles ausgezahlt, es ist ein unglaublich schönes Gefühl.

    Axel Jungk

    Für den 29-jährigen Grotheer, der sich als Kind noch im Skispringen versuchte und erst anschließend mit dem Kopf voran den Eiskanal hinunter stürzte, ist der Gold-Coup der Höhepunkt eines außergewöhnlichen Weges. In der Saison 2019/20 nach schwachen Leistungen noch im Europacup abgestellt, folgte anschließend ein steiler Aufstieg: Weltmeister 2020, Weltmeister 2021 - und nun Olympiasieger.

    Mit altem Schlitten zu Gold

    Bei seiner Olympia-Premiere vor vier Jahren in Pyeongchang war Grotheer noch Achter geworden. Für das Projekt Gold ging der erfahrene Pilot ganz eigene Wege, stellte sogar seinen Olympia-Schlitten in die Ecke. Mit seinem alten Schlitten lief es für Grotheer deutlich besser. Mit über 130 km/h hatte er auf dem alten Modell schon am ersten Tag die Spitzengeschwindigkeit im Feld gesetzt und in 1:00,00 Minuten einen Bahnrekord aufgestellt.

    Auch deutsche Pilotinnen auf Medaillenkurs

    Schon am Samstag könnte es bei den Skeletonpilotinnen die nächste deutsche Medaille geben. Nach zwei von vier Läufen liegt das Trio Hannah Neise, Tina Hermann und Jacqueline Lölling auf den Plätzen zwei, drei und fünf. Olympia-Debütantin Neise hat als Zweite 0,21 Sekunden Rückstand auf die führende Australierin Jaclyn Narracott. Weltmeisterin Tina Hermann ihrerseits liegt nur zwei Hundertstelsekunden hinter Neise. Die Entscheidung im Medaillenkampf fällt im vierten Lauf am Samstag (14.55 Uhr MEZ).
    Quelle: dpa; sid

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