Paralympics: IPC hebt Suspendierung Russlands auf

    Paralympisches Komitee:IPC hebt Suspendierung Russlands auf

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    Das Paralympische Komitee IPC hat die Suspendierung russischer und belarussischer Athleten aufgehoben. Sie dürfen in Paris 2024 unter neutraler Flagge starten.

    Die olympische Flagge.
    Russische und belarussische Sportler dürfen künftig wieder an den Paralympics teilnehmen. Das entschied die Weltorganisation IPC nach einer Abstimmung unter den Mitgliedern.29.09.2023 | 0:39 min
    Russische und belarussische Athletinnen und Athleten werden trotz des Angriffskrieges in der Ukraine wohl an den Paralympics 2024 in Paris teilnehmen können - allerdings nur unter neutraler Flagge. Während der Mitglieder- und Generalversammlung im Golfstaat Bahrain beschlossen die Mitgliedsverbände des Internationalen Paralympischen Komitees (IPC) am Freitag etwas überraschend, den Komplett-Ausschluss der beiden Nationen aufzuheben. In einer zweiten Entscheidung nach der Mittagspause stimmten sie dann allerdings gegen einen Start unter russischer Flagge.

    Überraschende Mehrheit für Aufhebung des Komplettausschlusses

    Gegen den Komplettausschluss Russlands stimmten 74 Verbände, 65 votierten dafür, 13 enthielten sich. Bei der zweiten Abstimmung fiel das Votum dann mit 90:56 bei sechs Enthaltungen dann recht klar für den Start unter neutraler Flagge aus. Belarus folgte separat mit ähnlichen Ergebnissen. Erlaubt sind aber nur Individualstarter und keine in Team-Wettbewerben.
    Friedhelm Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes, zeigte sich nach dem ersten Votum enttäuscht und geschockt. "Das ist keine Sternstunde für die Werte-Gemeinschaft des IPC", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Beucher hatte zuvor in einer energischen Rede vor der Versammlung zur Beibehaltung des Ausschlusses aufgerufen.

    Brandrede von Beucher

    Im Vergleich zur Abstimmung im November 2022 habe sich nichts geändert, hatte Beucher gesagt: "Es herrscht immer noch Krieg. Schrecklicher als zuvor." Man habe dazu vom paralympischen Komitee Russlands nicht "auch nur einen Satz des Bedauerns gehört," sagte Beucher:

    Nein im Gegenteil. Sie rufen zum Krieg auf, glorifizieren das Morden und Töten.

    Firedrich Julius Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes

    Einen Start unter neutraler Flagge bezeichnete Beucher als "Augenwischerei".
    Ein Votum für die Beibehaltung des Komplett-Ausschlusses hätte unabhängig vom Zeitpunkt eines möglichen Kriegsendes wohl schon das Aus für die Paralympics bedeutet, da den Athleten kaum noch Qualifikationsmöglichkeiten geblieben wären.
    Die Paralympics in Paris finden im kommenden Jahr vom 28. August bis 8. September statt. Die Bürgermeisterin von Paris, Anne Hidalgo, hatte erklärt, sie wolle kein Gastgeber von russischen und weißrussischen Athleten sein, falls der Krieg noch laufe.
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    Quelle: dpa
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