Giro d'Italia: Jungprofi Steinhauser gewinnt Alpen-Etappe

    Giro d'Italia:Jungprofi Steinhauser gewinnt Alpen-Etappe

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    Deutscher Etappensieg beim Giro d'Italia: Jungprofi Georg Steinhauser zeigt einen beeindruckenden Solo-Ritt in den Alpen und stoppt die Siegesserie von Superstar Tadej Pogacar.

    Georg Steinhauser jubelt beim Giro d'Italia
    Georg Steinhauser bejubelt seinen Etappensieg bei der Bergankunft am Passo Brocon.
    Quelle: Reuters

    Georg Steinhauser riss die Arme in die Höhe, dann schlug er ungläubig die Hände vor das Gesicht. Der deutsche Jungprofi hat am Mittwoch die 17. Etappe des Giro d'Italia nach einer knapp 30 Kilometer langen Solofahrt gewonnen und für den ersten deutschen Triumph bei der 107. Ausgabe der Italien-Rundfahrt gesorgt. Zuletzt gelang dies Nico Denz im Vorjahr.
    Für Steinhauser, der für das US-amerikanische Team EF Education-EasyPost fährt, war es der erste Sieg bei einer Grand Tour. Hinter dem 22-Jährigen kamen Giro-Dominator Tadej Pogacar (Slowenien) und Antonio Tiberi (Italien) ins Ziel.
    "Im letzten Anstieg war ich sehr nervös. Als ich gehört habe, dass Pogacar angreift, waren es noch zwei Kilometer, da wusste ich, dass ich gewinne", sagte Steinhauser:

    Es ist etwas Unglaubliches, ich wusste schon heute morgen vor dem Rennen, dass ich gute Beine habe und gewinnen kann.

    Georg Steinhauser

    Steinhauser wagt den Soloritt

    Fünf Bergwertungen, davon eine der höchsten Kategorie, hatten die Fahrer auf den 159 Kilometern vom Südtiroler Wolkenstein zum Passo Brocon zu bewältigen. An der vierten setzte sich Steinhauser an der Seite von Amanuel Ghebreigzabhier aus Eritrea ab.
    34 Kilometer vor dem Ziel setzte sich Steinhauser dann auch von Mitausreißer Ghebreigzabhier ab und ließ sich auch auf dem 11,9 Kilometer langen und durchschnittlich 6,4 Prozent steilen Schlussanstieg nicht mehr einholen. Die Tempoverschärfung vom Gesamtführenden Pogacar kam diesmal zu spät.

    Schon mit Platz drei überzeugt

    Erst am Sonntag hatte Steinhauser, seit 2022 Profi, mit Platz drei bei der Bergankunft in Livigno überzeugt.
    In der Gesamtwertung baute Pogacar seinen Vorsprung auf Daniel Felipe Martinez (Kolumbien) vom deutschen Team Bora-hansgrohe aber auf 7:42 Minuten aus. Dritter ist nach wie vor der Brite Geraint Thomas (+8:04/Ineos Grenadiers). Steinhauser liegt in der Gesamtwertung weit zurück, mit mehr als eineinhalb Stunden Rückstand auf den bereits fünfmaligen Etappensieger Pogacar war er in die Etappe gegangen.

    Radsportfamilie Steinhauser

    Georg Steinhauser stammt aus einer Radsportfamilie. Sein Vater Tobias, dessen größter Erfolg ein Etappensieg bei der Tour de Suisse war, fuhr einst zusammen mit Jan Ullrich in einem Team. Ullrich war auch mehr als zehn Jahre mit Georg Steinhausers Tante Sara verheiratet.
    Quelle: dpa, SID
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