Wie sich Ronaldo seinen sportlichen Abstieg vergoldet

    Neue Heimat Saudi-Arabien:Wie Ronaldo den sportlichen Abstieg vergoldet

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    Sportlich ist es ein Abstieg sondersgleichen, dafür klingelt die Kasse. Was Cristiano Ronaldo in seiner neuen sportlichen Heimat Saudi-Arabien erwartet.

    Statt Old Trafford nun Mrsool Park, statt Premier League die Saudi Pro League. Und statt einer erhofften Rückkehr in die Champions League bleibt für Cristiano Ronaldo diese Saison nicht einmal die asiatische Königsklasse.

    Ronaldo: Kein schöner Abgang bei ManUnited

    Der nach dem unrühmlichen Abgang bei Manchester United zuletzt vereinslose Cristiano Ronaldo wird durch den Wechsel zum Fußballklub Al-Nassr nach Saudi-Arabien von der großen europäischen Bühne verschwinden. Finanziell dürfte der Abschied aber einen Sprung in bislang ungekannte Dimensionen bedeuten.
    Saudische Medien berichteten, dass Ronaldo voraussichtlich am Montag in Riad eintreffen werde. Doch was kommt auf den 37-Jährigen dann im neuen Abschnitt seiner Karriere zu?

    Das Gehalt: Fürstlich

    Wenig überraschend wird Ronaldo der sportliche Abstieg finanziell außerordentlich versüßt. Medienberichten zufolge soll er inklusive Werbeeinnahmen umgerechnet rund 200 Millionen Euro pro Spielzeit bekommen. Für zweieinhalb Jahre hat er unterschrieben. Das würde bedeuten: Eine halbe Milliarde.
    Danach könnten weitere hohe Millionensummen für eine Botschafter-Tätigkeit bei der möglichen Bewerbung Saudi-Arabiens als Co-Ausrichter der WM 2030 folgen.

    Der Klub: Derzeit in Asiens zweiter Reihe

    Al-Nassr FC ist in der Hauptstadt Riad beheimatet. Seine Heimspiele trägt die Mannschaft im Mrsool Park aus. Fassungsvermögen 25.000 Zuschauer.
    Al-Nassr wurde bislang sechs Mal saudischer Pokalsieger und neun Mal Meister. Aktuell steht das Team in der Tabelle der Saudi Pro League auf Rang zwei.
    In Asiens Champions League ist der Klub in dieser Saison allerdings nicht vertreten. Übereinstimmenden Berichten zufolge wollte Ronaldo bis vor Kurzem noch auf höchstem Niveau in einer von Europas Top-Ligen und der Champions League spielen, fand aber keinen zu diesem Profil passenden Verein.

    Kommen weitere Größen nach Riad?

    Im Team bei Al-Nassr stehen einige Profis, die zuvor in Europa spielten. Etwa der kolumbianische Torhüter David Ospina (früher beim SSC Neapel und dem FC Arsenal) und Offensivspieler Talisca aus Brasilien (früher Benfica Lissabon und Besiktas Istanbul). Trainiert wird das Team vom Franzosen Rudi Garcia, der zuletzt beim Erstligisten Olympique Lyon tätig war.
    Offenbar sollen schon bald weitere Stars folgen. Gerüchte gibt es vor allem um die Spanier Sergio Busquets (34/FC Barcelona) und Sergio Ramos (36/Paris Saint-Germain). Mit Ramos hatte Ronaldo bei Real Madrid in der Vergangenheit viele Titel geholt.

    Ronaldos Reputation: In Saudi-Arabien top

    Die Vorfreude auf den ehemaligen Weltfußballer ist im Golfstaat natürlich riesig. "Einer der ganz Großen des Fußballs wird bei Al-Nassr spielen", hieß es in einem Tweet der Pro League. "Willkommen in Ihrem neuen Zuhause", schrieb Saudi-Arabiens Sportminister Abdulasis bin Turki al-Faisal.
    An anderen Stellen dürfte Ronaldos Ansehen allerdings leiden. Er wechselt in eine sportlich höchstens zweitklassige Liga, in einem Staat, der wegen Menschenrechtsverletzungen international immer wieder in der Kritik steht.

    Einer, der für Geld alles macht?
    :Messi und sein Preis der Instrumentalisierung

    Lionel Messi verdient als Fußballer Millionen, wirbt obendrein für Saudi-Arabien. Biographisch erklärbar? Grenzenlose Gier? Ist es lukrativ, lässt sich auch er gerne vereinnahmen.
    von Florian Haupt
    Emir von Katar, Scheich Tamim bin Hamad Al Thani, legt Argentiniens Lionel Messi vor Übergabe des WM-Pokals vor Fifa-Präsident Gianni Infantino ein Bischt, ein traditionelles arabische Kleidungsstück an.

    Ronaldo und Messi gemeinsame WM-Botschafter?

    Unter anderem will sich das Land dem Vernehmen nach um die Fußball-WM 2030 bewerben. Bei diesem Versuch könnte Ronaldo dann ein Werbeträger werden, ebenso wie sein langjähriger Konkurrent Lionel Messi.
    Der argentinische Weltmeister ist das Gesicht einer Tourismus-Kampagne von Saudi-Arabien. Messi spielt aber diese und womöglich auch nächste Saison noch bei Paris Saint-Germain und damit anders als Ronaldo wohl auch wieder in der europäischen Champions League.
    Quelle: dpa
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