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Inflation und Börsenausblick : Lagarde: Zinsen müssen erheblich steigen

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Beim Neujahrsempfang der Deutschen Börse AG machte EZB-Chefin Lagarde klar: Die Zinsen steigen weiter, um die Inflation zu bekämpfen. Auch die Politik sei hierbei gefordert.

DAX an der Börse in Frankfurt
DAX zum Jahresende an der Börse in Frankfurt im Abwärtstrend.
Quelle: Reuters

In "Greater Eschborn" - der Frankfurter Vorstadt, die sich partout nicht von der Finanzmetropole eingemeinden lassen will, lässt der Hauptsitz der Deutschen Börse AG seit vielen Jahren schon die Gewerbesteuereinnahmen sprudeln - dank niedriger Sätze ist das auch für die Börse ein Win-win-Geschäft.

Und nach zwei Jahren Pandemie-Pause sprudelt nun auch wieder der Sekt beim persönlichen Neujahrsempfang, wenn auch abgespeckt, wie mir langjährige Besucher erklären. Ein Zeichen neuer Bescheidenheit im Zeitenwandel?

Lagarde kündigt langes Zinshoch an

Die Neujahrsbotschaft der prominentesten Rednerin, EZB-Chefin Christine Lagarde  - in rotem Samt - klar und unmissverständlich:

Die Zinsen müssen noch weiter erheblich in einem stetigen Tempo steigen, um hinreichend restriktive Niveaus zu erreichen.
Christine Lagarde, Präsidentin Europäische Zentralbank

Und sie müssten dort solange bleiben wie nötig, so Lagarde weiter.

Sinkende Einkaufspreise nähren die Hoffnung auf ein Nachlassen der Inflation. Eine Einschätzung dazu von Börsenexpertin Sina Mainitz.

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EZB-Zinspolitik stützt den Kurs des Euro

Ähnlich hatte sie dies bereits letzte Woche in Davos verkündet - mindestens zwei weitere Zinserhöhungen Anfang Februar und Anfang März im Rahmen von jeweils einem halben Prozent erwarten Ökonomen nun. Immerhin stützt diese Aussicht seit Jahresbeginn den Euro wieder, der sich aus dem Tal der Parität zum Dollar aktuell auf 1,08 hochgearbeitet hat.

Dabei profitiert die Gemeinschaftswährung auch von der nachlassenden Zinsdynamik in den USA - Geldanlagen im Euroraum werden mit den steigenden Zinsen wieder attraktiver.

Das ist gut, denn Energie wird vor allem in Dollar abgerechnet. Und der starke Dollar trug somit auch zu den steigenden Preisen in Europa bei. Auch nach der Rede von Lagarde zeigt sich der Euro stabil.

Lagardes Inflationsziel: Zurück zu zwei Prozent

Die Inflation in Europa sei viel zu hoch, teilweise aufgrund der Geopolitik und der Energie - aber nicht nur, sagte sie.

Wir müssen die Inflation herunterbringen auf unser Ziel von zwei Prozent. Und wir werden das schaffen.
Christine Lagarde, Chefin EZB

Die Inflation ist im vergangenen Jahr auf ein Rekordhoch gestiegen. Grund seien die extremen Preisanstiege für Energieprodukte und Nahrungsmittel, so das Statistische Bundesamt.

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Während die Inflation bei Energie zuletzt zurückgegangen sei, sei die Kerninflation, in der die schwankungsreichen Energie-, Lebensmittel-, Alkohol- und Tabak-Preise herausgerechnet sind, zuletzt gestiegen.

Frankfurter Börse auf Platz 16 im Finanzmarkt-Ranking abgerutscht

Während Lagarde mehr von Chancen und günstigen Gelegenheiten spricht, leitet Börsen-Chef Theodor Weimer seine Rede im Anschluss mit der Scorpions-Rockballade "Wind of Change" ein und legt den Finger in zahlreiche offene Wunden des Standorts Deutschland: Deutsche Unternehmen investierten am Standort nur halb so viel wie nötig. Nicht aus finanziellen Gründen, sondern wegen zäher Genehmigungsverfahren, Reformstau und Schneckentempo bei der Digitalisierung.

Das spiegele sich auch im gesunkenen Vertrauen internationaler Investoren in Deutschland wider. Frankfurt sei im Ranking der bedeutendsten Finanzmarktplätze der Welt auf Platz 16 abgerutscht, weit hinter Südkorea, Paris stehe immerhin auf Platz 11. Die ersten beiden Plätze haben - wohl für immer und ewig - New York und London gepachtet.

Energie, Bürokratie, Fachkräfte - Womit die Wirtschaftspolitik zu kämpfen hat 

Weniger Bürokratie, mehr Fachkräfte: Die Herausforderungen, die das Jahr für die deutsche Wirtschaft bereithält, haben es in sich. Was steht 2023 im Aufgabenheft der Wirtschaft?

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von Frank A. Buchwald

Börsen-Chef: Investoren brauchen einheitliche Regeln in Europa

Wie zuvor Lagarde sprach er die notwendige Schaffung einer europäischen Kapitalmarktunion an, die kürzlich auch von den Notenbankchefs Deutschlands und Frankreichs gefordert wurde. Öffentliche Staatshaushalte könnten die immensen Investitionen nicht stemmen, die erforderlich seien, um die Transformation der Wirtschaft zu bewerkstelligen.

Internationale Investoren brauchten aber einheitliche Regeln und klare Ansprechpartner in Europa. Sorge bereite ihm auch die Gefahr für das Geschäftsmodell Deutschlands, das an der Industrie hänge und die wertvollste Vermögensklasse darstelle. Die gelte es, zu schützen.

Dennoch sei die Lage besser als die Stimmung, gab der Börsen-Boss zu. Deshalb sei in Zeiten der Ungewissheit, Optimismus zwingendes Gebot!

Stephanie Barret ist Autorin in der Wirtschaftsredaktion des ZDF.

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