Umsatzminus im Einzelhandel - doch es gibt Hoffnung

    "Kalte Dusche":Deutsche sparen - Umsatzminus im Einzelhandel

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    Die deutschen Verbraucher bescheren dem Einzelhandel das größte monatliche Minus seit 2022. Trotzdem gibt es Hoffnung: Das Ostergeschäft sorgte für Entspannung.

    Passanten gehen unter ihrem Regenschirm über die Königsallee.
    Neue Zahlen belegen: Deutsche Verbraucher sparen - zum Leidwesen des Einzelhandels.
    Quelle: dpa

    Trotz sinkender Inflation und steigender Löhne lassen die deutschen Verbraucher immer weniger Geld in den Geschäften. Der Umsatz im Einzelhandel sank im Februar um 1,8 Prozent im Vergleich zum Vormonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Inflationsbereinigt (real) gab es einen noch etwas stärkeren Rückgang von 1,9 Prozent - das war nicht nur das vierte Minus in Folge, sondern zugleich das größte seit Oktober 2022.

    Grafik des Statistischen Bundesamtes

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    Das kommt unerwartet: Von der Nachrichtenagentur Reuters befragte Ökonomen hatten mit einem Wachstum von 0,3 Prozent gerechnet. Gemessen am Februar 2023 gab es ein reales Minus von 2,7 Prozent, das mehr als dreimal so stark ausfiel wie vorhergesagt.
    SGS Bethmann
    Die Stimmung im Einzelhandel ist aufgrund der Inflation und der Zurückhaltung der Kunden schlecht. Wie die Umsätze für das abgelaufene Jahr ausfallen, weiß Frank Bethmann.05.01.2024 | 1:13 min

    Volkswirte: Daten bleiben hinter Erwartungen zurück

    "Das ist eine kalte Dusche für jegliche Konsumhoffnungen", kommentierte der Chefvolkswirt der Hauck Aufhäuser Lampe Privatbank, Alexander Krüger, die Entwicklung. Die führenden Wirtschaftsinstitute haben in ihrer Gemeinschaftsdiagnose für die Bundesregierung den privaten Konsum zur "wichtigsten Triebkraft der Konjunktur" ausgerufen.

    Wer glaubt, dass höhere Tarifabschlüsse den privaten Konsum anschieben werden, hat sich wohl getäuscht.

    Thomas Gitzel, VP Bank

    Seit dem Jahr 2020 seien die Preise um knapp 20 Prozent gestiegen, dahinter sei die Lohn- und Gehaltsentwicklung deutlich zurückgeblieben.
    Retro: 20 Jahre letzter offizieller Winterschlussverkauf
    Vor 20 Jahren fand der letzte Winterschlussverkauf im Einzelhandel statt.29.01.2024 | 7:41 min

    Ostern liefert Hoffnungsschimmer

    Allerdings besteht Hoffnung auf Besserung, wie eine Ifo-Umfrage unter Einzelhändlern zeigt: Das Barometer zur Bewertung der aktuellen Geschäftslage stieg im März auf minus 7,3 Punkte, nach minus 18,1 Punkten im Februar. Auch die Geschäftserwartungen verbesserten sich deutlich. Ifo-Experte Patrick Höppner: "Das Ostergeschäft ist für viele Einzelhändler offenbar ein Lichtblick gewesen."
    Hinzu kommt: Preiserhöhungen planen in den nächsten Monaten unterm Strich nur noch so wenige Einzelhändler wie zuletzt vor drei Jahren. Viele Händler hoffen auch auf ein gutes Geschäft durch die Mitte Juni beginnende Fußball-Europameisterschaft in Deutschland, zumal sich die Stimmung der Fans durch die jüngsten Siege der Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann gegen Frankreich und die Niederlande deutlich verbessert hat.

    Wir wollen die Party nicht verderben, aber harte wirtschaftliche Beweise für den Zusammenhang zwischen Ausrichtung und/oder dem Gewinn großer Sportereignisse und der Wirtschaftsleistung waren schon immer sehr unklar.

    Carsten Brzeski, ING

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    Die Vorweihnachtszeit bedeutet für die Geschäfte die umsatzstärkste Zeit des Jahres - dennoch war der Einzelhandel nicht zufrieden. Valerie Haller von der Börse. 21.12.2023 | 1:11 min

    Konsum von Lebensmitteln geht zurück

    Die Verbraucher sparten im Februar weiter beim Kauf von Lebensmitteln, die sich im vergangenen Jahr stark verteuert haben: Der Umsatz im Einzelhandel mit Lebensmitteln schrumpfte im Vergleich zum Januar um real 1,7 Prozent.
    Das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln nahm um ein Prozent ab. Der Internet- und Versandhandel verzeichnete ein reales Umsatzminus von 2,8 Prozent. Trotz nachlassender Inflation blieb die Verbraucherstimmung in Deutschland bis zuletzt verhalten.
    Das Barometer für das Konsumklima im April stieg zwar den zweiten Monat in Folge - allerdings nur um 1,4 auf minus 27,4 Punkte, wie die GfK und das Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) bei ihrer Umfrage herausfanden. Reale Einkommenszuwächse und ein stabiler Arbeitsmarkt bildeten an sich ein gutes Fundament: "Aber den Konsumenten fehlt es immer noch an Planungssicherheit und Zukunftsoptimismus", sagte NIM-Konsumexperte Rolf Bürkl.
    Quelle: Reuters

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