Grundsteuererklärung: Verlängerung der Frist gefordert

    Grundsteuererklärung:Verlängerung der Frist gefordert

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    Ende Januar läuft sie aus, die Frist für die Abgabe der Grundsteuer-Erklärung. Die Kritik daran und die Rufe nach einer weiteren Verlängerung mehren sich.

    Doppelhäuser einer Neubausiedlung in Sankt Augustin (Nordrhein-Westfalen) am 26.09.2018
    Bislang hat nur etwas mehr als die Hälfte der Hauseigentümer die Grundsteuererklärung abgegeben, die Frist läuft am 31. Januar ab.
    Quelle: dpa

    Wenige Tage vor dem Fristablauf zur Einreichung der neuen Grundsteuererklärung wächst die Kritik an der Reform.

    Die Frist für die Abgabe der Grundsteuererklärung muss verlängert werden.

    Ulrich Lange (CSU), Unions-Fraktionsvize im Bundestag

    Das forderte Unions-Fraktionsvize Ulrich Lange (CSU) in der "Bild". "Auch kann es nicht sein, dass Bürger und Betriebe gegängelt werden, der Bund aber für die eigenen Liegenschaften mit September eine Extrawurst bekommt."
    Grundsteuer
    Wenn alle Unterlagen vorliegen, "dann sollte man das in 30 Minuten geschafft haben", sagt Daniela Karbe-Geßler vom Bund der Steuerzahler zur Abgabe der Grundsteuererklärung.12.01.2023 | 6:04 min

    Frist für den Bund endet erst im September

    In einer Antwort auf die Anfrage eines Bundestagsabgeordneten der CDU hatte das Finanzministerium eingeräumt, dass für die Liegenschaften des Bundes erst bis Ende September alle Erklärungen abgegeben werden könnten.



    Kritik kommt auch vom Bund der Steuerzahler. Präsident Reiner Holznagel sagte der Zeitung, es sei offensichtlich, dass die neue Steuer so nicht funktioniere, viele Ungerechtigkeiten berge und am Ende zu deutlichen Mehrbelastungen führe.

    Deshalb werden wir die neue Grundsteuer in fast allen Bundesländern bis vors Bundesverfassungsgericht bringen.

    Reiner Holznagel, Präsident Bund der Steuerzahler

    Das kündigte Holznagel an. Dieses Vorhaben verfolge der Bund der Steuerzahler gemeinsam mit dem Immobilieneigentümer-Verband "Haus und Grund".

    Mieterbund: Vermieter sollen Kosten zahlen

    Dessen Präsident Kai Warnecke sagte:

    Die Grundsteuer ist viel zu kompliziert, intransparent und ungerecht.

    Kai Warnecke, Präsident "Haus und Grund"

    Der Deutsche Mieterbund forderte wiederum, dass die Grundsteuer nicht länger über die Betriebskostenabrechnung auf die Mieter umgelegt wird. Bundesdirektorin Melanie Weber-Moritz sagte der "Bild":

    Die Grundsteuer ist eine Steuer auf den Besitz von Grundstücken und Gebäuden, daher müssen diese Kosten von Vermietern getragen werden.

    Melanie Weber-Moritz , Bundesdirektorin Deutscher Mieterbund

    Archiv: Einfamilienhäuser am Stadtrand von Leipzig
    Überforderte Bürger, überlastete Ämter20.09.2022 | 8:39 min

    Finanzämter überlastet - Grundbesitzer überfordert

    Durch die im Jahr 2019 beschlossene Grundsteuerreform greifen ab 2025 neue Methoden für die Berechnung der Steuer. Die Finanzämter verzeichnen durch die neuen Erklärungen einen erheblichen Arbeitsaufwand, während viele Grundbesitzer mit den Formularen nicht klar kommen.
    Wegen der schleppenden Abgabe hatte das Bundesfinanzministerium die Abgabefrist bereits um drei Monate von Ende Oktober auf Ende Januar verlängert.
    Quelle: dpa
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