Regierung rechnet 2023 mit 0,4 Prozent Wachstum

    Wirtschaftsminister Habeck:Regierung hebt Wachstumsprognose an

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    Die Bundesregierung sieht den Beginn einer wirtschaftlichen Erholung und rechnet nun im laufenden Jahr mit einem leichten Wachstum der deutschen Wirtschaft von 0,4 Prozent.

     Ein Kran verlädt im Containerhafen Mainz einen Container.
    Die Regierung korrigiert ihre Konjunkturprognose nach oben: Sie rechnet 2023 mit einem Wachstum von 0,4 Prozent und im kommenden Jahr mit 1,6 Prozent.26.04.2023 | 1:30 min
    Die Frühjahrsprojektion des Bundeswirtschaftsministeriums fällt deutlich optimistischer aus als die Herbstvorhersage. Die Bundesregierung sieht den Beginn einer wirtschaftlichen Erholung und rechnet nun im laufenden Jahr mit einem leichten Wachstum von 0,4 Prozent.
    Im Januar war die Bundesregierung zuletzt von einem Wachstum von 0,2 Prozent ausgegangen. Zuvor hatte die Regierung in ihrer Herbstprojektion sogar einen Abschwung um 0,4 Prozent prognostiziert. Auch die führenden Wirtschaftsinstitute hatten Anfang April mit 0,3 Prozent noch ein etwas niedrigeres Wachstum vorhergesagt.
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    Wachstumsprognose für 2024 bei 1,6 Prozent

    "Wir sehen jetzt, dass eine schrittweise Erholung einsetzt und das trotz eines weiterhin schwierigen Umfelds", sagte Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) in Berlin.

    Die deutsche Wirtschaft erweist sich nach der Corona-Krise auch in der Energiekrise als anpassungs- und widerstandsfähig.

    Robert Habeck, Bundeswirtschaftsminister

    Die schrittweise Erholung, die man bereits im ersten Quartal gesehen habe, setze sich trotz beispielsweise erhöhter Energiepreise im Zuge des russischen Angriffs auf die Ukraine fort, so Habeck weiter. Im kommenden Jahr sei sogar mit einem Wachstum von 1,6 Prozent zu rechnen.
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    Habeck mit positiver Prognose für Inflation

    Auch die Inflation habe ihren Höhepunkt überschritten. Aktuell geht die Bundesregierung von einer Inflationsrate von 5,9 Prozent in diesem Jahr aus. Diese Zahl sei "viel zu hoch", sagte Habeck, "aber es geht runter." Im kommenden Jahr werde sich die Inflationsrate mit prognostizierten 2,7 Prozent wieder an das Zwei-Prozent-Ziel der Europäischen Zentralbank annähern.
    Die hohe Inflation werde den privaten Konsum zunächst aber noch belasten, führte das Ministerium aus. "Erst im späteren Jahresverlauf wird er bei weiter nachlassender Teuerung wieder an Dynamik gewinnen." Schlecht sieht es auch im Bausektor aus: Die Investitionen dürften angesichts der Bau- und Finanzierungskostensteigerungen "gedämpft bleiben".

    Kaum Veränderungen auf dem deutschen Arbeitsmarkt

    Auf dem Arbeitsmarkt rechnet die Regierung mit ähnlichen Arbeitslosenquoten wie in den Vorjahren - mit 5,4 und 5,2 Prozent 2023 und 2024. Vom Export dürften zwar Impulse ausgehen, allerdings im langjährigen Vergleich eher geringe. Hier rechnet die Regierung mit Zuwächsen von 1,3 und 3,3 Prozent.
    Die Frühjahrsprojektion bildet die Grundlage für die neue Steuerschätzung im Mai. Im vergangenen Jahr hatte auch die Bundesregierung für dieses Jahr noch eine Rezession infolge des Ukraine-Kriegs befürchtet. Eine Eskalation der Energiekrise blieb aber aus.
    Quelle: Reuters, dpa, AFP

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