Bahn startet Bieterverfahren für Logistiktochter Schenker

    Logistiktochter:Bahn startet Bieterverfahren für Schenker

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    Die Bahn treibt den Verkauf ihrer internationalen Logistiktochter Schenker voran und beginnt das Bieterverfahren. Interessenten können sich jetzt um das Unternehmen bewerben.

    Die Zentrale von DB Schenker, der Logistiktochter der Deutschen Bahn, aufgenommen am 03.05.2016
    Schenker, die Logistiktochter der Deutschen Bahn, gilt mit ihren Milliarden-Gewinnen als attraktiver Verkaufskandidat.
    Quelle: dpaq

    Die Deutsche Bahn hat den Verkauf ihrer international tätigen Logistiktochter Schenker gestartet. Der staatseigene Konzern kündigte in Berlin den Prozess zur Veräußerung von bis zu 100 Prozent der Anteile an. Der Erlös soll vollständig an die Bahn gehen und zum Großteil deren Schulden senken.

    Schenker wird mit bis zu 15 Milliarden Euro bewertet

    DB Schenker ist der Gewinnbringer im Konzern. 2022 erzielte die Tochter mit 1,8 Milliarden Euro vor Steuern und Zinsen einen Rekordgewinn. Im ersten Halbjahr 2023 belief sich der operative Gewinn auf 626 Millionen Euro. Laut "Handelsblatt", das sich auf Finanzkreise berief, wird das Unternehmen mit zwölf bis 15 Milliarden Euro bewertet. 
    Zu sehen ist der CEO der Deutschen Bahn, Richard Lutz, vor dem DB-Logo und dem Slogan "Deutschland braucht eine starke Schiene".
    Trotz deutlich mehr Fahrgästen verzeichnet der Konzern einen Verlust von rund 71 Millionen Euro im ersten Halbjahr. 27.07.2023 | 1:30 min
    Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hatte schon im Dezember 2022 beschlossen, Schenker zu verkaufen. Die Bahn will sich auf ihr Kerngeschäft, den Verkehr auf der Schiene in Deutschland, konzentrieren. Eine Veräußerung würde "die Konzentration der Deutschen Bahn auf ihr Kerngeschäft und damit die Umsetzung der Strategie Starke Schiene maßgeblich vorantreiben", erklärte der Konzern am Dienstag. 

    Logistiktochter gilt als attraktiver Verkaufskandidat

    Die Bahn ist mit über 30 Milliarden Euro hoch verschuldet. "Bedingung für den Verkauf" von Schenker sei, "dass er für die Deutsche Bahn in jeder Hinsicht wirtschaftlich klar vorteilhaft sein muss", erklärte der Konzern. Die finale Entscheidung über eine Veräußerung von DB Schenker werde dem Aufsichtsrat der Bahn am Ende des Verkaufsprozesses gesondert zum Beschluss vorgelegt. Der Prozess stehe unter dem Vorbehalt der Entwicklung an den Kapitalmärkten.
    Gleisarbeiten an den Schienen
    2022 waren so viele Fernverkehrszüge unpünktlich wie seit mehr als zehn Jahren nicht mehr. Als Gründe nannte die Deutsche Bahn eine überalterte Infrastruktur und viele Baustellen.21.03.2023 | 8:26 min
    Schenker selbst kann nach Angaben der Bahn mit "mehr Kapital und Flexibilität" wachsen. Obwohl das Geschäft nicht mehr wie im vergangenen Jahr läuft, gilt Schenker als ein attraktiver Verkaufskandidat. Das Unternehmen gehört im weltweit zersplitterten Logistikmarkt in den Geschäftsfeldern Landverkehr, See- sowie Luftfracht zu den vier größten der Welt. Schenker hat über 76.000 Mitarbeiter an mehr als 1.800 Standorten in über 130 Ländern.
    Quelle: AFP

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