Umfrage ergibt: Deutsche kaufen wenig verpackungslos ein

    Umfrage ergibt:Deutsche kaufen kaum verpackungslos ein

    |

    Plastikmüll ist eines der großen Probleme der Zivilisation. Verpackungsloses Einkaufen wäre eine gute Lösung. Ist in Deutschland jedoch weitgehend unbekannt oder wenig genutzt.

    Ein Kunde zapft flüssiges Waschmittel aus einem Kanister in ein mitgebrachtes Glas.
    Wenige Kunden kaufen regelmäßig in Unverpackt-Läden ein.
    Quelle: imago/Funke Foto Services

    Verpackungsloses Einkaufen ist in Deutschland wenig verbreitet, obwohl viele Menschen grundsätzlich offen dafür sind. Das geht aus einer repräsentativen Yougov-Umfrage hervor, die an diesem Montag veröffentlicht wurde.
    Demnach haben lediglich 22 Prozent der Verbraucherinnen und Verbraucher schon mal in einem Unverpackt-Laden eingekauft. Der feste Kundenstamm ist wesentlich kleiner. 

    Nur fünf Prozent regelmäßig in Unverpackt-Läden

    Nur fünf Prozent geben in der Yougov-Umfrage an, dass sie oft in entsprechenden Geschäften einkaufen. 43 Prozent können es sich zwar vorstellen, haben es aber noch nicht getan. 30 Prozent wollen dort nicht einkaufen. Frauen und Personen unter 45 Jahren stehen dem Konzept der Studie zufolge etwas aufgeschlossener gegenüber.
    Plastikflut: Millionen Tonnen Abfall
    Plastikmüll, der zu weiten Teilen in Meeren und an Küsten landet, bleibt ein weltweit großes Problem. Eine UN-Konferenz in Paris sucht nach Lösungen und internationalen Abkommen zur Müllvermeidung.02.06.2023 | 2:51 min
    In der Schweiz erfreuen sich Unverpackt-Läden größerer Popularität. Jeder Dritte kauft oft oder regelmäßig dort ein. In Unverpackt-Läden gibt es zahlreiche Lebensmittel sowie Kosmetik- und Reinigungsprodukte.

    Viele Deutsche finden das "Unverpackt"-System eigentlich sinnvoll

    Die Besucher können sich die Waren in Behälter abfüllen, die sie selbst mitbringen. Dadurch können Verpackungen eingespart werden. 70 Prozent der Befragten in Deutschland sind der Ansicht, dass das Konzept Zukunft hat, weil es dazu beitragen kann, Müll zu reduzieren.
    Die Studie liefert zwei Anhaltspunkte, warum so wenig Menschen regelmäßig dort einkaufen: Jedem Zweiten sind die Produkte zu teuer und nur 23 Prozent wissen, dass sich ein solches Geschäft in ihrer Nähe befindet.

    Unverpackt-Läden machen mehrheitlich dicht

    In Deutschland kämpfen viele Unverpackt-Läden um ihre Existenz. Nach Zahlen des Branchenverbandes haben 2023 bis Ende Oktober bundesweit bereits 35 Läden geschlossen und nur 5 eröffnet.
    Im vergangenen Jahr wurden 70 Läden geschlossen und 44 kamen neu hinzu. Bundesweit gibt es 275 Unverpackt-Läden inklusive Filialen mit Verbandsmitgliedschaft.

    ... zwischen dem 13. und 15. November mehr als 2.000 Personen in Deutschland und 1.000 in der Schweiz. Die Umfrage ist repräsentativ für Personen ab 18 Jahren.

    Diese Fragen wurden unter anderem gestellt:
    • Haben Sie schon einmal etwas in einem Unverpackt-Laden eingekauft? (Antwortmöglichkeiten: Ja, schon oft/ Ja, hin und wieder/ Nein, aber ich kann es mir vorstellen/ Nein, und ich habe es auch nicht vor/ Weiß nicht, keine Angabe)
    • Inwieweit stimmen Sie den folgenden Aussagen zum Thema „Unverpackt“ zu oder nicht? (Antwortmöglichkeiten: Das Konzept "Verpackungsloses Einkaufen" hat Zukunft, da es dazu beitragen kann, unseren Verpackungsmüll zu reduzieren/ Alle Geschäfte des Lebensmitteleinzelhandels sollten dazu verpflichtet sein, einen Teil der Produkte unverpackt anzubieten/ Produkte in Unverpackt-Läden sind mir zu teuer)

    Quelle: dpa

    Mehr über Plastikmüll