Ex-Astronaut Walter: Bemannte Mars-Landung erst ab 2035

    Prognose Ex-Astronaut Walter :Bemannte Mars-Landung erst in elf Jahren

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    Ulrich Walter war früher Astronaut und schätzt jetzt, dass die erste bemannte Mars-Landung frühestens in gut zehn Jahren stattfinden wird. Europa spiele dabei keine Rolle.

    Mars, Aufnahme des Hubble-Weltraumteleskops der NASA
    Leben auf dem Mars? Ex-Astronaus Walter glaubt, in einem Jahrzehnt könnten die Forscher soweit sein.
    Quelle: Reuters

    Der frühere Astronaut Ulrich Walter rechnet mit einer Landung von Menschen auf dem Mars gegen Ende der 2030er-Jahre. Die nächste optimale Konstellation im Weltall mit der schnellsten Flugroute wäre 2033. Bis dahin seien aber die Vorbereitungen laut US-Raumfahrtagentur Nasa nicht zu schaffen, sagte der Münchner Professor für Raumfahrttechnik der Deutschen Presse-Agentur.
    Diese Konstellation trete nur alle 15 Jahre ein. Die nächste gute Chance sei also 2048. So lange wiederum werde die Nasa nicht warten wollen.

    Wenn man dazwischen fliegen will, geht das theoretisch etwa alle zwei Jahre. Also werden sie vielleicht Ende 2035 oder 2037/38 oder Anfang 2040 fliegen.

    Ulrich Walter, Ex-Astronaut

    "Das bedeutet aber, dass sie mehr Treibstoff brauchen und eine entsprechend größere Rakete haben müssen." Die Tanks könnten auf dem Mars zurückgelassen werden - als erste Bausteine für Habitate, in denen Menschen leben sollen, längerfristig in mit Regolith - zerbröseltem Gestein - bedeckten Behausungen zum Schutz vor kosmischer Strahlung.
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    Ex-Austronaut: Technik beherrschen vor Mars-Mission

    Zunächst aber müsse das auf dem Mond erreicht werden. "Der Weg zum Mars geht nur über den Mond, allerdings nicht räumlich." Bei den Plänen der großen Raumfahrt-Nationen - neben den USA vor allem China - gehe es nicht darum, noch einmal auf den Mond zu fliegen, "um zu zeigen, wir schaffen es, dort zu landen. Sondern: Wir haben die Technik so weit im Griff, um eine zweieinhalbjährige Mission zum Mars zu überstehen." Das sei wichtig.

    Wenn da was schiefgeht, muss man sich retten können. Man muss selber reparieren können, man muss sich medizinisch versorgen können. All das muss funktionieren.

    Ulrich Walter, Ex-Astronaut

    Den Beweis dafür, dass man das kann, den könne man nur auf dem Mond antreten. "Denn zum Mond kann man in drei Tagen hin und in drei Tagen wieder zurück fliegen", sagte Walter.

    Bemannte Mond-Landung ohne Russland und Europa

    Mit einer ersten bemannten Mondlandung der Nasa im Zuge des "Artemis"-Programms werde derzeit für 2027 gerechnet, sagte Walter. "Und dann brauchen sie mindestens acht Jahre, um Habitate aufzubauen und zu zeigen, dass sie das alles im Griff haben." China hat angekündigt, bis 2030 bemannt auf dem Mond landen und danach eine Station errichten zu wollen.
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    Russland sei außen vor, es habe weder das Wissen noch das Geld, so Walter. Auch nicht dabei im Rennen um die erste bemannte Landung auf den Mond seit "Apollo 17" ist demnach die europäische Raumfahrtagentur Esa. "Die Europäer spielen da überhaupt keine Rolle." Die Esa leiste Beiträge zum "Artemis"-Programm der Nasa in der Hoffnung, dafür eigene Astronauten mitschicken zu können.
    Quelle: dpa
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