Das Gute zum Wochenende: 49-Euro-Ticket für Mobilitätswende

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    Das Gute zum Wochenende:49-Euro-Ticket für die Mobilitätswende

    Christian Dezer
    von Christian Dezer
    |
    ZDFheute Good News

    Guten Morgen,

    noch zwei Tage, dann können wir für 49 Euro im Monat klimafreundlich durchs ganze Land reisen. Erstaunlich, ja, sogar ein bisschen sensationell, wie es in kurzer Zeit gelang, einen jahrzehntelangen Tarifdschungel verschiedener Verkehrsbünde aufzubrechen und ein bundesweit gültiges Ticket einzuführen.
    Presentation and the launch of the public transport flat-rate Germany Ticket
    28.04.2023 | 2:26 min
    Es ist noch kein "Quantensprung" und auch nicht der "Gamechanger" der Mobilitätswende, wie einige Mitglieder der Bundesregierung frohlocken. Aber Menschen in Städten und Ballungsräumen, also auch Pendler, profitieren davon. Und wenn die neue Monatskarte eines beweist, dann, dass Tempo, Konsequenz und Vehemenz etwas möglich machen, was dringend nötig ist.
    Wenn jetzt der Umbau unserer Städte ebenso energisch angegangen wird, wie es Paris, Kopenhagen, Amsterdam und Barcelona seit Jahren vormachen, dann würde die Verkehrswende weiter an Fahrt aufnehmen.
    Zwei Männer sitzen auf Stadtmöbeln in Bremen
    plan b: Lebenswerte Citys11.11.2021 | 29:47 min
    Die finnische Hauptstadt Helsinki will in zwei Jahren komplett autofrei sein. Metro, Straßen- und Regionalbahnen wurden ausgebaut, Hauptverkehrsstraßen zum Teil abgerissen, um Platz für Freiflächen, Wohnviertel und die Bewohner zu schaffen. Das 1.200 Kilometer lange Fahrradnetz mit seinen Schnellwegen wird erweitert.
    Seit 2018 gilt hier auf Nebenstraßen ein Tempolimit von 30 Kilometern pro Stunde. Gefährliche Stellen entschärft man durch verengte Fahrspuren und breitere Gehsteige. Zukunftsweisend in Helsinki auch der Mobilitätsservice: eine einzige App zur Reiseplanung für Busse, Straßenbahnen, Carsharing, Mietwagen, Leihräder und Taxis. Die App zeigt die schnellste oder preisgünstigste Option an, sofort buchbar.
    Es ist ja nicht so, dass es das bei uns nicht gibt. Einige deutsche Kommunen und Städte, entwickeln bereits ähnliche Mobilapps. Und sogar das Thema Tempolimit weckt immer mehr Begeisterung. Zuletzt sprachen sich 360 deutsche Städte, Gemeinden und Landkreise in der Initiative "Lebenswerte Städte" innerorts für Tempo 30 aus. Sie wollen sauberer, sicherer und sozialer werden.
    Auf dem Bild ist ein Geschwindigkeitsbegrenzungsschild mit 30 kmh zu sehen.
    23.02.2023 | 1:56 min
    Rasant ist die Entwicklung bei cleveren Shuttlesystemen. Beim sogenannten Ridepooling werden Fahrtanfragen von Menschen gebündelt. In Hamburg und in NRW sind sie bereits im Einsatz, oft mit Elektrofahrzeugen. Und selbst Rufbusse werden beliebter, nicht nur in Städten wie Frankfurt, sondern auch als Alternative für den ländlichen Raum, wo die Herausforderungen besonders groß sind.
    Aber selbst dort gibt es vielversprechende Lösungsansätze. Der mitteldeutsche und der saarländische Verkehrsverbund schaffen mit dem "Plus Bus"-System ein neues Angebot. Buslinien verkehren in ländlichen Regionen so regelmäßig und so getaktet, dass Anschlüsse an Regionalzüge zuverlässig klappen. Eine weitere Idee ist das sogenannte Flügelkonzept. Darunter versteht man einen Zug, der an Knotenpunkten geteilt wird und mehrere Ziele ansteuert. Die Bayrische Oberlandbahn erreicht so von München mit einem Zug Lenggries, Tegernsee und Bayrischzell.
    Mehr Tempo bei der Verkehrswende - der 1. Mai könnte ein guter Auftakt sein.
    Ich wünsche Ihnen ein gutes Wochenende und viel Spaß beim Weiterlesen.  
    Ihr Christian Dezer, Redaktionsleiter plan b  

    Was noch gut war diese Woche

    Nachhaltiger Spargelanbau: Auf 20.000 Hektar wird in Deutschland Spargel angebaut. Zum Schutz gegen Sonne und für ein besseres Wachstum wird er mit Folien abgedeckt. Unbrauchbare Folien waren bisher schwer zu recyceln, wegen der Erd- und Sandreste. Am Potsdamer Institut für Agrartechnik wurde jetzt eine Maschine entwickelt, mit der sich die Verunreinigungen leichter entfernen lassen. Dadurch kann mehr wertvoller Kunststoff wiederverwertet werden.
    Grubenwasser als Energiequelle: In Bochum wird künftig ein neues Gewerbegebiet mit Grubenwasser aus einem alten Steinkohlebergwerk geheizt und gekühlt. Das Tiefenwasser aus 800 bzw. 300 Metern Tiefe hat für beide Funktionen die richtige Temperatur und kann ohne Probleme an die Oberfläche gepumpt werden. Damit können bis 75 Prozent des Wärme- und Kältebedarfs der angesiedelten Unternehmen gedeckt werden.
    Roboter als Meeresreiniger: Ein Unterwasserroboter, der einer Qualle ähnelt, könnte in Zukunft Abfälle vom Meeresgrund aufsammeln. Er wurde von Forschenden des Max-Planck-Instituts für Intelligente Systeme entwickelt und soll sich in besonders empfindlichen Umgebungen wie Korallenriffen bewegen. Der Roboter schafft es ohne Berührung, Objekte unter seinem Körper einzufangen. In Schwärmen könnten diese künstlichen Quallen eines Tages zu "Putzkolonnen" des Meeres werden.

    Ihre Portion Konstruktives am Wochenende

    Den ersten großen Waldbrand dieses Jahres gab es in Spanien bereits. Jetzt sind dort Spitzentemperaturen von bis zu 40 Grad für die nächsten Tage vorhergesagt. Damit steigt die Waldbrandgefahr auf der iberischen Halbinsel, aber auch bei uns drohen neue Feuer. In der aktuellen plan b-Dokumentation "Waldschutz in der Klimakrise" zeigen wir, wie sich Feuerwehren und Katastrophenschutz dafür rüsten.
    Ein Feuerwehmann entzündet gezielt Brände im Wald
    plan b: Waldschutz in der Klimakrise04.05.2023 | 29:45 min
    Immer mehr Menschen klagen angesichts von Klimawandel, Krisen und Kriegen über Ängste, Panikattacken und Depressionen. In der neuen plan b-Mediathek-Reihe zum Thema "Keine Angst vor der Angst" zeigen wir Lösungsansätze beim Umgang mit Ängsten.
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