Auf Zug geklettert: 13-Jähriger stirbt nach Stromschlag

    Auf Zug geklettert:13-Jähriger stirbt nach Stromschlag

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    In NRW ist ein Jugendlicher beim Klettern auf einen Zug gestorben, er erlitt einen Stromschlag. Es ist nicht der einzige Vorfall dieser Art. Warum tun Jugendliche so etwas?

    Nordrhein-Westfalen, Schwerte: Polizisten arbeiten an einem abgestellten Güterzug. Ein 13-Jähriger ist auf einen Waggon an dem Güterbahnhof geklettert und durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt worden.
    Tragischer Unfall in NRW: 13-Jähriger stirbt nach Stromschlag
    Quelle: dpa

    Ein 13-Jähriger, der in Schwerte in Nordrhein-Westfalen beim Klettern auf einen Güterwaggon einen Stromschlag erlitten hat, ist an den Folgen seiner schweren Verletzungen gestorben. Das sagte eine Sprecherin der Bundespolizei auf Nachfrage. Zuvor hatten mehrere Medien berichtet.

    Jugendlicher wollte wohl Fotos machen

    Nach bisherigen Erkenntnissen wollte er mit seiner 15 Jahre alten Schwester auf dem Gelände Fotos machen. Dazu stieg er auf den abgestellten Güterwaggon.
    Es habe sich ein Lichtbogen gebildet, teilte die Polizei mit. Mitarbeiter einer Speditionsfirma riefen den Rettungsdienst. Die Schwester und die Mutter wurden mit einem Schock in ein Krankenhaus gebracht.
    Cem Pancar
    Vor dem Jugendgewalt-Gipfel fordert Streetworker Cem Pancar "mehr Unterstützung und Beteiligung von Jugendlichen" und dass "finanzielle Mittel leichter zur Verfügung stehen".11.01.2023 | 4:52 min

    Auch in Langenhagen klettert Jugendlicher auf Zug

    Erst am Sonntagabend war ein 13-Jähriger in Langenhagen bei Hannover an einem S-Bahnhof auf einen Baustellenzug geklettert. Weil er der Oberleitung zu nahe kam, zog sich der Junge durch einen 15.000 Volt starken Stromschlag schwerste Verbrennungen zu. Der Teenager sei weiter in "akuter Lebensgefahr", sagte ein Sprecher der Bundespolizei.
    Den Angaben zufolge war der 13-Jährige mit sechs Freunden am Bahnsteig des S-Bahnhofs Langenhagen Pferdemarkt nördlich von Hannover unterwegs. Dort sei er über Gleise gelaufen und auf einen abgestellten Baustellenzug geklettert. Anwohner hätten einen Knall und einen hellen Lichtschein gemeldet. Die anderen Jugendlichen brachten den 13-Jährigen, der vom Zug gefallen war, zum Bahnsteig und leisteten Erste Hilfe.

    Bahnarbeiter stellt Oberleitung wegen Jugendlichen ab

    Ebenfalls am Sonntagabend waren in Osnabrück zwei 16-jährige Mädchen auf einen abgestellten Bahnwaggon geklettert. Ein Bahnmitarbeiter entdeckte die Jugendlichen und ließ den Strom der Oberleitung abstellen sowie den Streckenabschnitt sperren. Beide Mädchen blieben unverletzt. 
    In Hamburg-Harburg kletterten am Wochenende zudem eine 20-Jährige und ein 23-Jähriger auf Oberleitungsmasten - auch sie blieben unverletzt.

    Wieso klettern Jugendliche auf Züge?

    Dass Kinder und Jugendliche auf Züge oder Strommasten klettern und Stromschläge erleiden, kommt immer wieder vor. Ein überwiegender Teil der Fälle lässt sich laut Bundespolizei auf das Selfie-Machen, Mutproben oder Leichtsinn zurückführen.
    Die Bundespolizei führt in Zusammenarbeit mit der Deutschen Bahn Kampagnen zum sicheren Verhalten auf Bahnanlagen durch. Es gebe etwa Infoveranstaltungen an Schulen, Bahnhöfen und Flughäfen, sagte eine Sprecherin der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin.
    Quelle: dpa

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