Kabul: Journalist Ali Latifi wieder frei - "Missverständnis"

    "Alles ein Missverständnis":Kabul: Journalist Ali Latifi wieder frei

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    In Kabul ist der afghanisch-amerikanische Journalist Ali Latifi wieder freigelassen worden. Grund der Festnahme sei ein "Missverständnis" gewesen. Doch es bleibt Kritik.

    Ein "Kabul" Schriftzug vor dem internationale Flughafen in Afghanistan.
    Nach der Festnahme in Kabul, nun die Freilassung Latifis: "Missverständnis"
    Quelle: Reuters

    Nach seiner Festnahme am Donnerstag in Kabul ist der afghanisch-amerikanische Journalist Ali Latifi wieder frei. Latifi sei nach einem Tag in Gewahrsam freigelassen worden, teilte die afghanische Journalistenorganisation AFJC mit.
    Auch Latifi bestätigte per Tweet: "Es war alles ein Missverständnis." Er sei gut behandelt worden, fügte er mit dankendem Verweis auf den Polizeisprecher der afghanischen Hauptstadt Kabul hinzu.
    Tweet von Ali Latifi
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    Alkoholkonsum möglicher Grund für Festnahme

    Latifi war laut Polizei wegen "verdächtigen Verhaltens" festgenommen worden, als er das Haus des Politikers Haschmat Ghani verließ. Ghani, der Bruder von Afghanistans früherem Präsidenten Ashraf Ghani, behauptete, Latifi sei fälschlicherweise beschuldigt worden, getrunken zu haben. Gemäß den islamischen Gesetzen in Afghanistan ist der Konsum von Alkohol verboten.
    Der in Afghanistan geborene und im US-Bundesstaat Kalifornien aufgewachsene Journalist war noch vor der erneuten Machtübernahme der Taliban im August 2021 in sein Geburtsland zurückgekehrt. Von dort berichtete er für internationale Medien wie CNN, die "New York Times" und Deutsche Welle.
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    Verband: Latifi hätte nicht festgenommen werden dürfen

    AFJC begrüßte Latifis Freilassung. Er hätte allerdings nie festgenommen werden dürfen, hieß es. Dutzende solcher vorübergehenden Festnahmen habe die Organisation zuletzt dokumentiert. Die Organisation forderte zudem die umgehende Freilassung des afghanisch-französischen Journalisten Mortasa Behbudi.
    Dessen Festnahme im Februar dieses Jahres sorgte international für Empörung. Die Taliban hatten ihm Spionage vorgeworfen. Im Mai hatten die Vereinten Nationen eine massive Einschränkung der Pressefreiheit in Afghanistan seit der Machtübernahme der militant-islamistischen Taliban beklagt.
    Quelle: dpa

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