Amy Winehouse: Es wäre ihr 40. Geburtstag

    Ausnahmekünstlerin:Amy Winehouse hätte 40. Geburtstag gefeiert

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    Am Donnerstag wäre Amy Winehouse 40 Jahre alt geworden. Doch die Ausnahmesängerin teilt das Schicksal mit anderen Genies wie Janis Joplin oder Kurt Cobain: Sie alle starben mit 27.

    Amy Winehouse
    Quelle: imago

    Als Teenager hat Amy Winehouse gerne Listen geschrieben. Und darüber nachgedacht, wie sie ihr Zimmer einrichtet und was sie mal erreichen will, wenn sie berühmt ist. Eine Schuhsammlung besitzen (mindestens 300 Paare), die Schauspieler Liz Taylor und Paul Newman treffen. Außerdem einen Film drehen, in dem sie hässlich aussieht. Und sie wollte es schaffen, so steht es in ihren persönlichen Notizen, dass "Leute zu mir aufsehen".
    Die Musikerin wurde mit nur zwei Alben zu einer der bekanntesten Sängerinnen der Welt, bevor sie im Alter von 27 Jahren an einer Alkoholvergiftung starb. An diesem Donnerstag wäre sie 40 Jahre alt geworden.
    Nahaufnahme von Amy Winehouse. Sie steht in einem dunkelblauen Kleid am Mikrofon und streckt den linken Arm aus.
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    "Vielleicht ein bisschen exzentrisch und laut, auch komisch"

    Lange bevor Winehouse mit aufgetürmten Haaren und schwarzem Lidstrich auf der Bühne stand, dachte sie über das Berühmtwerden nach. In Großbritannien sind gerade einige ihrer Aufzeichnungen erschienen. Das Buch "In Her Words" beinhaltet Babyfotos, Tagebucheinträge, Gemälde, Gedichte und Notizen zu ihren Liedtexten.
    Die Aufzeichnungen zeigen, dass Winehouse schon früh recht witzig sein konnte. Und manchmal eine Außenseiterrolle hatte. "Ich bin vielleicht ein bisschen exzentrisch und laut, auch komisch", schrieb sie. Das sei aber nur so, weil nicht viele sie kennen würden:

    Die meisten Leute wollen mich nicht kennenlernen, die sind einfach zufrieden damit zu denken, ich sei die Verrückte in der Klasse.

    Amy Winehouse

    Amy Winehouse: "Froh, anders zu sein"

    Amy musste die Trennung ihrer Eltern verkraften und machte sich in ihren Notizen auch Gedanken über Jungs: "Wird mir jemals Liebe begegnen, oder bin ich dazu verdammt, mit Metalheads oder großartigen Typen OHNE HIRN auszugehen (eine Sache, die ich hasse)."
    Winehouse kam in ihren Einträgen zu dem Schluss, nicht wie die anderen sein zu wollen. "Ich bin froh, anders zu sein." Sie liebe es, ihren eigenen Stil zu haben und auch mal zu widersprechen. Ihren eigenen Stil behielt sie auch in den Jahren danach. Ihre Alben "Frank" und "Back to Black" erkennt man beim Hören nach wenigen Sekunden.

    Als der Ruhm zu viel wurde

    Im Londoner Stadtteil Camden steht heute ein Denkmal, das an die Soulmusikerin erinnert. Die Haare der Figur sind mit Spangen hochgesteckt - die Frisur wird auch als "Beehive" bezeichnet, weil sie an einen Bienenkorb erinnert. Ihre Eltern Janis Winehouse-Collins und Mitch Winehouse werfen im Buch die Frage auf, ob Amy sich dahinter nicht auch versteckt hat.

    Obwohl sie eine der meist fotografierten Sängerinnen ihrer Generation wurde, fühlte sich Amy im Innersten nie wohl mit dem Ruhm, den sie in so kurzer Zeit erreichte.

    Aus dem Buch "In Her Words"

    In den Aufzeichnungen ihrer Tochter hätten sie nach deren Tod etwas Trost gefunden, schreiben die Eltern. Natürlich könne man Amys Geschichte nicht schönreden, sie sei abhängig gewesen. "Für uns ist es bittersüß auf einen Tagebucheintrag zurückzuschauen, den Amy als Teenager schrieb: "Meistens habe ich diesen Traum, sehr berühmt zu sein, auf der Bühne zu arbeiten."
    Amy Winehouse
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    Dass Amy Winehouse von ihrer Liste einen Punkt erreicht hat, kann man in ihrem früheren Wohnviertel sehen. Am Londoner Camden Square Park steht ein Baum, den Menschen zum Gedenkort gemacht haben. Mit Blumen und Geschenken erinnern sie an die Musikerin. Eine Geburtstagskarte hängt dort. Und ein Brief. Darin erzählt jemand, als Kind Amys Musik kennengelernt zu haben und nun Jahre später auf einer Parkbank zu sitzen, um ihr zu schreiben. Sie könne sich nicht vorstellen, heißt es auf dem Zettel, welchen Einfluss ihre Musik gehabt habe.
    Quelle: Julia Kilian, dpa

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