Algerien verbannt "Barbie" aus den Kinos

    "Verletzung der Moral":Algerien verbannt "Barbie" aus den Kinos

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    Der Kinohit "Barbie" darf in algerischen Kinos nicht mehr gezeigt werden. Offiziell wurde der Film, der weltweit Rekordeinnahmen einspielt, wegen "Verletzung der Moral" verboten.

    Ein Barbie Filmplakat am Los Feliz Theater in Los Angeles
    Der "Barbie"-Film wird in algerischen Kinos nicht mehr gezeigt (Symbolfoto).
    Quelle: epa

    Fast drei Wochen nach dem Kinostart von "Barbie" darf der Film in Algerien nicht mehr gezeigt werden.

    Kulturministerium: Verletzung der Moral

    Das algerische Kulturministerium habe Kinos in den Städten Algier, Oran und Constantine aufgefordert, "Barbie" umgehend aus dem Programm zu nehmen, berichtete die Nachrichtenseite 24H Algerie. Der Film sei wegen "Verletzung der Moral" abgesetzt worden, heißt es weiter.
    Weder das Ministerium noch die Regulierungsbehörde für audiovisuelle Medien waren für einen Kommentar erreichbar. In den Kinoprogrammen dieser Woche war der Blockbuster "Barbie" aber schon nicht mehr enthalten.
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    Ärger in den sozialen Medien nach Barbie-Verbot in Algerien

    Mehrere Algerier machten ihrem Ärger über das Verbot in den sozialen Medien im Internet unter dem Hashtag "#IAmBarbie" Luft.
    Die Autorin Leila Belkacem schrieb auf Facebook, der Film werde als Gefahr für Moralvorstellungen dargestellt. "Von welcher Moral sprechen sie, wenn die Zensoren sich zu Hause Pornofilme reinziehen?", fragte sie.

    Seid ihr es nicht leid, das Land in eure dunklen Wahnvorstellungen hinabzuziehen?

    Leila Belkacem, Autorin

    Vergangene Woche hatte die Regulierungsbehörde für audiovisuelle Medien angekündigt, den privaten Fernsehsender Es Salam "vorübergehend" nicht mehr senden zu lassen, weil in seinem Programm Szenen zu sehen gewesen seien, die nicht mit den Werten des Islam und der algerischen Gesellschaft vereinbar seien.

    "Barbie"-Film: Keine offen sexuellen Inhalte

    In "Barbie" gibt es keinerlei offen sexuelle Inhalte oder Verweise auf die Rechte von Lesben, Schwulen, Bisexuellen, Transpersonen und queeren Menschen.
    Aber die dem Film zugrundeliegende Botschaft von Inklusion und Gleichberechtigung der Geschlechter ist in einigen konservativen Kreisen und Ländern auf Kritik gestoßen.
    Bereits in der vergangenen Woche hatten Kuwait und der Libanon den Erfolgsfilm aus den Kinos verbannt. In Katar kam "Barbie" bislang gar nicht erst in die Kinos, eine offizielle Stellungnahme dazu gab es nicht. Weltweit hat der Film schon mehr als eine Milliarde Dollar eingespielt.

    Kein Kinostart in Vietnam
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    von Lukas Wagner
    Das Bild zeigt die beiden Hauptdarsteller Ryan Gosling und Margot Robbie bei der Premiere des Films "Barbie".
    Quelle: AP, AFP

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