Geisterschiff vor Brasilien: "São Paulo" versenkt

    Geisterschiff vor Brasilien:"São Paulo" in 5.000 Metern Tiefe versenkt

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    Seit Monaten treibt ein herrenloses Kriegsschiff, das mit Asbest-Platten ausgestattet ist, in brasilianischen Gewässern. Nun wurde es versenkt.

    Der Flugzeugträger "Sao Paulo", 1994
    Die "São Paulo" war 1994 ein französisches Kriegsschiff mit dem Namen "Foch" (Archivbild)
    Quelle: dpa

    Brasiliens Marine hat ein seit Monaten umherirrendes und mit giftigen Asbestplatten ausgestattetes Geisterschiff in brasilianischen Gewässern versenkt. "Die brasilianische Marine ging mit der erforderlichen technischen Kompetenz und Sicherheit vor", hieß es in einer Mitteilung der Marine .

    In 5.000 Metern Tiefe

    Demnach sollten damit logistische, operative, ökologische und wirtschaftliche Verluste für den brasilianischen Staat vermieden werden. Der ausgemusterte Flugzeugträger "São Paulo" war in ein Gebiet 350 Kilometer vor der brasilianischen Küste gebracht worden, das rechtlich noch zu Brasilien gehört. Dort ist das Meer rund 5.000 Meter tief.
    Der ehemalige Flugzeugträger trieb seit mehreren Monaten auf dem Meer vor dem Bundesstaat Pernambuco im Nordosten Brasiliens. Das türkische Unternehmen "Sök" hatte ihn 2021 ersteigert. Doch als sich das Schiff aus Rio de Janeiro kommend dem Mittelmeer näherte, widerrief die Türkei die Erlaubnis zum Anlegen. Es wurde zurück nach Brasilien gebracht, wo ihm das Anlegen wegen des Umweltrisikos ebenfalls untersagt wurde.

    Dämmplatten aus Asbest

    Die brasilianische Umweltbehörde Ibama teilte im Januar mit, dass der Flugzeugträger, der einst der französischen Marine gehört hatte, keine giftige Fracht transportiere, aber Dämmplatten aus Asbest enthalte.
    Die Behörde schlug vor, das Schiff in einer zugelassenen Werft umweltverträglich zu entsorgen. Umweltschützer kritisierten die Entscheidung, es zu versenken.
    Quelle: dpa

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