Corono-Masken: Ermittlungen gegen Fynn Kliemann eingestellt

    Verdacht auf Masken-Betrug:Ermittlungen gegen Fynn Kliemann eingestellt

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    Wegen Betrugs mit Corona-Masken war gegen Influencer Fynn Kliemann ermittelt worden. Das Verfahren wurde nun vorläufig eingestellt - gegen eine Geldzahlung.

    Fynn Kliemann
    Gegen Fynn Kliemann war wegen Betrugs ermittelt worden.
    Quelle: picture alliance / AAPimages/Lueders

    Die Staatsanwaltschaft Stade hat das Ermittlungsverfahren gegen Influencer Fynn Kliemann gegen Zahlung einer Geldbuße vorläufig eingestellt.

    Zahlung von 20.000 Euro an eine gemeinnützige Organisation

    Beide Seiten hätten sich darauf geeinigt, dass Kliemann 20.000 Euro an gemeinnützige Organisationen zahle, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Kai Thomas Breas, am Donnerstag. Sobald das Geld eingegangen sei, sei das Verfahren eingestellt.
    Je 5.000 Euro sollen an Unicef, den Kinderschutzbund, die Arche und Ärzte ohne Grenzen gehen, wie Breas dem ZDF bestätigte. Kliemann habe der Staatsanwaltschaft mitgeteilt, dass er die Zahlungen bereits geleistet habe.
    Die Staatsanwaltschaft hatte nach einer Sendung des Satirikers Jan Böhmermann im ZDF Magazin Royale gegen den Musiker und Geschäftsmann Kliemann ermittelt. Bei dem Verfahren sei es neben einem Betrugsverdacht vor allem um den Verdacht des Verstoßes gegen das Gesetz gegen den unlauteren Wettbewerb gegangen, sagte Breas.
    "Ich bin sehr froh über die Entscheidung", teilte Kliemann der "Welt" in einem schriftlichen Statement mit. Dass die Betrugsvorwürfe "falsch" seien, sei für ihn persönlich sehr wichtig. Unabhängig davon habe er "nicht alles richtig gemacht".

    Ich habe mir alles schön geredet, den Fokus verloren und falsche Entscheidungen getroffen.

    Fynn Kliemann, Influencer

    Kliemanns Presseanwalt Christian Schertz bedauerte eine mediale "Vorverurteilung und Stigmatisierung". dpa hatte bei Kliemann ebenfalls eine Reaktion angefragt, zunächst ohne Ergebnis.

    Kliemanns Geschäftspartner will volle Aufklärung und Rehabilitation

    Die Ermittlungen gegen den Ex-Geschäftspartner von Kliemann, Tom Illbruck, laufen dagegen weiter. Das Ergebnis sei offen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft. Illbruck sagte der dpa, die Staatsanwaltschaft habe ihm ebenfalls angeboten, das Verfahren gegen eine Geldstrafe einzustellen. Das lehne er aber weiterhin ab. "Ich möchte vollumfänglich geklärt haben, dass die Vorwürfe rechtlich nicht haltbar sind."
    Kliemann, der einen Event-Standort in der Nähe von Bremen betrieb, und eine Textilfirma aus Nordrhein-Westfalen waren im Mai 2022 durch den TV-Beitrag im ZDF in die Kritik geraten. Im Kern des Beitrags wurde die Frage aufgeworfen, ob bei Geschäften der Textilfirma mit einem Großhändler im Jahr 2020 ganz bewusst das Produktionsland verschwiegen wurde - Die Masken zum Schutz gegen Corona kamen aus Asien statt aus Europa.
    Quelle: dpa, ZDF