Chat-Affäre in Österreich: Chef der "Presse" tritt zurück

    Chats mit Regierungsmitgliedern:Österreich: Chef der "Presse" tritt zurück

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    Der Geschäftsführer von Österreichs Tageszeitung "Die Presse", Rainer Nowak, ist von allen seinen Ämtern zurückgetreten. Chats mit Regierungsmitgliedern wurden ihm zum Verhängnis.

    Archiv: Rainer Nowak
    Als Herausgeber, Chefredakteur und Geschäftsführer der "Presse" zurückgetreten: Rainer Nowak.
    Quelle: imago

    Nach dem Bekanntwerden belastender Chats ist nun auch der Chefredakteur, Herausgeber und Geschäftsführer der österreichischen Tageszeitung "Die Presse", Rainer Nowak, von allen seinen Ämtern zurückgetreten. Dieser Schritt geschehe unter anderem, um jeden Anschein von Befangenheit zu nehmen und die Unabhängigkeit der Zeitung zu wahren, teilten die Styria Media Group und Nowak an diesem Freitag in einer gemeinsamen Stellungnahme mit.
    Zuvor hatte bereits der TV-News-Chefredakteur des Österreichischen Rundfunks (ORF), Matthias Schrom, die gleiche Konsequenz gezogen. In beiden Fällen war durch die Chats mit Regierungsmitgliedern der Eindruck entstanden, dass die Unabhängigkeit der Berichterstattung infrage stehen könnte.

    Chats im Zuge von Ibiza-Affäre bekannt geworden

    Nowak gehört zu den bekanntesten Journalisten des Landes und war durch zahlreiche TV-Auftritte einer der prominentesten Kommentatoren der innenpolitischen Vorgänge. Der 49-Jährige bekleidete seit 2012 den Posten des Chefredakteurs, später wurde er noch Herausgeber und Geschäftsführer des traditionsreichen bürgerlich-liberalen Blatts.
    Die Chats wurden durch die seit Jahren anhaltenden Ermittlungen der Staatsanwaltschaft in der Ibiza-Affäre bekannt. In dem heimlich aufgenommenen Video wirkte Strache als damaliger FPÖ-Chef anfällig für Korruption.
    Quelle: dpa

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