Durch die globale Erderwärmung kommt es häufiger zu Dürreperioden.
Quelle: dpa
Auch die im Herbst weiterhin anhaltende Trockenheit hat in weiten Teilen Spaniens einen Wassernotstand ausgelöst. 46,6 Prozent der gesamten Landesfläche sei inzwischen von mangelnden Niederschlägen betroffen, berichtete der staatliche TV-Sender RTVE am Samstag unter Berufung auf einen Bericht des Umweltministeriums in Madrid.
Zunehmend kritisch sei die Situation unter anderem in Sevilla im Süden und im Großraum von Barcelona im Nordosten des Landes, schrieb das Umweltministerium in einem Expertenbericht.
Südspaniens Provinz Andalusien leidet unter extremer Trockenheit. Landwirtschaft, Tourismus und das tägliche Leben der Menschen vor Ort sind betroffen. Doch der Regen bleibt aus.25.08.2022 | 2:46 min
Wissenschaftler gehen von einem
Zusammenhang mit dem Klimawandel aus. Zwar gab es Dürren auch schon früher wie etwa 2008, aber durch die Erderwärmung werden sie in den Regionen rund um das Mittelmeer häufiger und länger, betonte das Umweltministerium in seinem Bericht.
Weniger Regen in Katalonien
In Katalonien regnet es seit rund zwei Jahren viel weniger als im Durchschnitt früherer Jahre. Die
Stauseen zur Versorgung der dicht besiedelten Region seien deshalb nur noch zu 33,8 Prozent gefüllt, wie das Umweltministerium weiter mitteilte.
Bereits im Juni erreichen im Süden und Südwesten Spaniens die Temperaturen Werte bis zu 40 Grad. 14.06.2022 | 1:39 min
Wäre nach der letzten großen Dürre 2008 nicht eine große Anlage zur Entsalzung von Meerwasser in El Prat bei Barcelona gebaut worden, hätte es schon ab dem vergangenen Sommer Einschränkungen beim Wasserverbrauch gegeben, berichtete die Zeitung "El País" unter Berufung auf Experten. Die 2009 fertiggestellte Anlage mit einer Jahreskapazität von 60 Milliarden Litern Trinkwasser laufe auf Hochtouren.
Einschränkungen beim Wasserverbrauch
Bisher ordnete die Regionalregierung in
Barcelona in mehr als 500 Gemeinden Kataloniens Einschränkungen beim Wasserverbrauch an, wie aus einem am Freitag im Amtsblatt veröffentlichten Dekret hervorgeht. Sie gelten demnach zunächst für die Industrie und die Landwirtschaft.
Vielerorts sind nach der Verordnung auch die Befüllung von Swimmingpools sowie die
Bewässerung von Gärten, Parks, Golfplätzen oder die Autowäsche eingeschränkt.
Die Versorgung mit Trinkwasser für die Hygiene und zum Kochen sei hingegen nicht gefährdet und auch für 2023 gesichert, berichtete die Zeitung "La Vanguardia" unter Berufung auf die Behörden in Barcelona.
Es war der heißeste Sommer in Europa seit Beginn der Wetteraufzeichnung - mindestens 15.000 Menschen sind der Hitze in diesem Jahr laut WHO zum Opfer gefallen.
Quelle: dpa