Umfrage: Nach Antrag auf Einbürgerung ein Jahr Wartezeit

    Umfrage in Städten:Einbürgerung: So lang sind die Wartezeiten

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    Ein oder anderthalb Jahre müssen viele Menschen in Großstädten auf ihre Einbürgerung warten, nachdem sie den Antrag gestellt haben. In einer Stadt gibt es besonders viele Anträge.

    Archiv: Einbürgerungstest wird ausgefüllt
    In vielen Städten stapeln sich die Anträge auf Einbürgerung.
    Quelle: dpa

    Menschen, die in Aachen, Bremen, Karlsruhe oder Stuttgart einen deutschen Pass beantragen wollen, müssen besonders viel Geduld mitbringen. In diesen Städten liegt die durchschnittliche Bearbeitungszeit nach Eingang eines Einbürgerungsantrags bei rund eineinhalb Jahren, wie aus einer am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Erhebung des Mediendienstes Integration hervorgeht.
    In Augsburg, Braunschweig, Essen, Hamburg, München oder Münster betrage die Wartezeit im Schnitt ein Jahr. Chemnitz hat in der Umfrage die längste Zeitspanne angegeben: zwischen 6 und 36 Monaten.
    Derzeit seien in 22 Städten mehr als 115.000 Anträge auf Einbürgerung offen, die meisten davon in Berlin.

    Anträge haben sich in manchen Städten verdoppelt oder verdreifacht

    Im Vergleich zu 2021 sind laut Erhebung vor allem in Köln und Dresden mehr Anträge gestellt worden. Dort habe sich die Zahl binnen eines Jahres verdoppelt; in Bielefeld sogar verdreifacht.
    Neue deutsche Staatsangehörige
    ZDFheute Infografik
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    Für die Erhebung hat die Online-Plattform eigenen Angaben zufolge in 23 Ausländerbehörden der bevölkerungsstärksten Städte Deutschlands gefragt, wie stark sie ausgelastet sind und welche Maßnahmen sie ergriffen haben, um das Einbürgerungsverfahren zu beschleunigen.

    Viele neue deutsche Bürger aus Syrien oder Irak

    Insgesamt sind laut Mediendienst Integration im vergangenen Jahr 131.600 Menschen eingebürgert worden. Die meisten davon in München, gefolgt von Hamburg, Köln, Düsseldorf, Frankfurt und Bremen. Der Großteil der neuen Bürgerinnen und Bürger stamme aus Syrien, dem Irak, Iran oder der Türkei. Unter den EU-Staatsbürgern seien viele Polen und Rumänen.
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    Dass die Zahl der Einbürgerungen seit 2021 steigt, liegt den Experten zufolge auch daran, dass Menschen aus Syrien und dem Irak inzwischen länger als acht Jahre in Deutschland leben und deshalb berechtigt sind, die hiesige Staatsbürgerschaft zu beantragen.
    Um die Prozesse schneller abwickeln zu können, wollen Ausländerbehörden künftig verstärkt auf Digitalisierung, mehr Personal und bessere Informationsangebote setzen, so die Studie. Auch die Bundesregierung plant einen Abbau bürokratischer Hürden bei der Einwanderung.
    Quelle: epd, KNA

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